guatemala.de > Guatemalagruppe Nürnberg e. V. > Fijate
Fijáte
 

Staatliche Kampagne zur Familienplanung schlägt Wellen

Fijáte 207 vom 28. März 2000, Artikel 11, Seite 6

PDF Original-PDF 207 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 - 12 --- Nächstes Fijáte

Staatliche Kampagne zur Familienplanung schlägt Wellen

Die Polemik rund um das Tabuthema Sexualität sei nichts Neues, fügt der Koordinator der Vereinigung für soziale Investition und Studien (VGASIESNF), Carlos Gehlert Matta, an. Die Gesundheitssituation der Frauen sei schon immer Indikator gewesen für das Fehlen jeglicher Sexualerziehung und Bevölkerungspolitik. Es sei zwar augenfällig, dass sich die Gesellschaft in den letzten Jahren entwickelt hätte, dennoch sei im Sexualerziehungsbereich wenig geschehen. Zusammenfassend sagt er: "Solange den Dingen kein konkreter Namen gegeben wird, werden wir weiter den fehlenden Fortschritt bejammern".

Jorge Roberto Escobeda vom lateinamerikanischen Zentrum VGGesundheitNF und Frau (CELSAMNF) schliesst sich ihm an und beklagt, dass keine bisherige Regierung irgendeine langfristige Politik betrieben habe, welche den Frauen und ihrer Entwicklung zu Gute komme. Die Regierungen seien bloss an kurzfristigen Projekten interessiert. CELSAM wird noch diesen Monat in allen Departementen Guatemalas eine Aufklärungskampagene zu Verhütungsmethoden und Familienplanung starten. Zudem installiert sie eine Gratisnummer für telefonische Beratung, sowie eine Internetseite.

Escobedo, Gynäkologe bei CELSAM ist überzeugt, dass die Sterberate von Frauen durch bessere Information und Verbreitung von Verhütungsmitteln relativ einfach gesenkt werden könnte, denn über 6000 Frauen sterben in Lateinamerika jährlich aufgrund von Abtreibungen. APROFAM rechnet pro zehn Schwangerschaften mit drei Abtreibungen.

Die Daten der letztjährigen Statistik weisen einen leichten Anstieg im Gebrauch von Verhütungsmitteln aus. Spitzenreiterinnen sind nach wie vor die Pille (3.4%), das Beobachten des Zyklus (3.8%), und die Sterilisation (12%). Als Gründe gegen den Gebrauch von Verhütungsmitteln gibt Victor Solárzano, Chef der Departementskliniken von APROFAM, vor allem Zweifel an der Wirksamkeit und die oft unbezahlbaren Kosten für Kondome oder die Pille an.


PDF Original-PDF 207 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 - 12 --- Nächstes Fijáte