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Was heisst hier "Verhandlung"?

Fijáte 278 vom 12. Feb. 2003, Artikel 6, Seite 4

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Was heisst hier "Verhandlung"?

Die KritikerInnen des CAFTA - Umweltverbände, BäuerInnen, öffentliche und private Angestellte, VGKooperativenNF und Indígenas - bemängeln in erster Linie die fehlende Information über das Projekt, ihren Ausschluss bei den Verhandlungen, sowie die zu erwartenden Auswirkungen eines solchen Abkommens.

Die ProduzentInnen ihrerseits sind am Lobbyieren und versuchen auszuhandeln, dass ihre Produkte vom Abkommen ausgeschlossen werden. So argumentiert z.B. die zentralamerikanische Schweinezüchtervereinigung, dass sie niemals mit der US-amerikanischen Produktion konkurrieren könne, da diese enorme staatliche Subventionen erhalte und mit einem Freihandelsabkommen den zentralamerikanischen Markt in Kürze überschwemmen würde. Ähnlich steht es um verschiedene Agrarprodukte. Positive Auswirkungen eines Freihandelsabkommens erhofft man sich in Zentralamerika für den VGKaffeeNF- und Zierpflanzenhandel mit den USA.

Seit die Vereinigten Staaten Ende Januar Guatemala nun endgültig auf die schwarze Liste der Korrupten Länder gesetzt und dem Land die 'Zertifizierung' entzogen hat (siehe ¡Fijáte! 277), befürchtet man gar, bei dem Freihandelsabkommen aussen vor zu bleiben. Dies hätte ein Rückgang ausländischer Investitionen und möglicherweise ein US-amerikanischer Boykott guatemaltekischer Produkte zur Folge, befürchten UnternehmerInnen.

Die guatemaltekische Wirtschaftsministerin, Patricia Ramírez, gab in einem Bericht das Fehlen einer internen Struktur zu, die es ermöglichen würde, die einzelnen Produktionssektoren in die Verhandlungen über das CAFTA-Abkommen einzubeziehen. Überhaupt scheint die guatemaltekische Verhandlungsdele-gation ziemlich improvisiert gewesen zu sein, stellte man doch kurz vor Beginn der Verhandlungen fest, dass man gar keine(n) Delegationsleiter(in) ernannt hatte...


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