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Todesopfer bei Protest gegen Minen

Fijáte 326 vom 19. Jan. 2005, Artikel 7, Seite 4

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Todesopfer bei Protest gegen Minen

der Schutz der von den Indígenas als heilig erklärten Wälder und Berge gewährleistet ist. Die Bevölkerung von Sololá sowie alle, die sich gegen den umweltzerstörenden Raubbau von Gold und anderen Rohstoffen einsetzen, erhielten Solidaritätsbekundungen von sozialen, Indígena- und BäuerInnenorganisationen aus dem In- und Ausland, sowie von Kongressabgeordneten wie VGAlba Estela MaldonadoNF von der Nationalen Revolutionären Einheit Guatemalas (VGURNGNF) oder VGRoxana BaldettiNF von der VGPatriotischen ParteiNF, welche das Vorgehen der Sicherheitskräfte scharf kritisierten. Innenminister VGCarlos VielmannNF liess am Tag nach den Zusammenstössen Haftbefehle gegen sechzehn mutmassliche AnführerInnen des Protestes ausstellen. Unter anderem auch gegen die indigene Bürgermeisterin Dominga Vásquez, die bereits seit Anfang Dezember auf ihrem Mobiltelefon Morddrohungen wegen ihres Engagements gegen die Minen erhielt. Angeschuldigt werden die sechzehn der Sabotage, VGTerrorismusNF, Beschädigung von Privateigentum, etc. Überhaupt nehmen die Regierungsverantwortlichen schnell und gerne Begriffe wie Aufruhr und Terrorismus zur Hand, um ihr Verhalten zu legitimieren. Der Innenminister machte in einem Interview mit der Tageszeitung VGLa HoraNF gar einen direkten Zusammenhang zwischen den Protesten auf der Finca Nueva Linda, der Besetzung des Staudamms in VGChixoyNF und den Ereignissen von Los Encuentros aus. Auffallend bei dem Interview ist, dass er immer wieder die rhetorische Frage stellte, ob man denn in die Zeit von vor dreissig Jahren zurückwolle ­ wahrscheinlich, um das repressive Verhalten der Polizei und des VGMilitärsNF gegenüber den für ihre BürgerInnen- und VGMenschenrechteNF kämpfenden BäuerInnen zu rechtfertigen. Nach dem Einschreiten der Sicherheitskräfte konnte der Lastwagen mit dem Zylinder seinen Weg Richtung San Miguel Ixtahuacán aufnehmen und kam am 13. Januar an seinem Bestimmungsort in der Mine von Gladis Gold an. Noch während in Los Encuentros am Mittwoch der ermordete Raúl Castro Bocel beigesetzt wurde, stellte Präsident VGOscar BergerNF der diplomatischen Öffentlichkeit den neuesten Schwerpunkt seines Programms "Vamos Guatemala", mit dem sinnigen Titel "Guatemala Verde" (Grünes Guatemala) vor. Sein Kommentar dazu: "Es ist das erste Mal, dass die guatemaltekische Staatspolitik mit einem umweltschützenden Bewusstsein betrieben wird." Teilprojekte dieses Programms sind Investitionen in den Ökound Ethnotourismus, in die Wiederaufforstung und in den Schutz der guatemaltekischen Biodiversität.


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