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Cero Hambre - Ist das brasilianische Modell auf Guatemala übertragbar?

Fijáte 350 vom 21. Dez. 2005, Artikel 2, Seite 2

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Cero Hambre - Ist das brasilianische Modell auf Guatemala übertragbar?

Brasilien lässt im 2006 2.23% des gesamten Staatsbudgets in das Programm Cero Hambre fliessen, während Guatemala für sein Programm zur Ernährungssicherung für nächstes Jahr 0.0011% des Gesamtbudgets vorsieht. Das Programm Cero Hambre wurde von der brasilianischen Regierung im Jahr 2003 gestartet und hat zum Ziel, verschiedene Regierungsprogramme und die Arbeit verschiedener Ministerien so zu koordinieren, dass VGArmutNF und Hunger effektiv bekämpft werden können. Das Programm umfasst längerfristige strukturelle Veränderungen wie auch kurzfristige Nahrungsmittelhilfe. Bereits im dritten Jahr (2005) hat sich das Budget für Cero Hambre mehr als verdoppelt. Parallel zu diesem Programm läuft in Brasilien eine VGAgrarreformNF, in deren Rahmen innerhalb von vier Jahren 530'000 Familien zu Land kommen sollen. Ein weiterer Schwerpunkt des Programms ist die Bildung.

Die Wirtschaft Brasiliens kann nicht mit der Guatemalas verglichen werden, da ganz unterschiedliche Voraussetzungen und Potentiale vorhanden sind. Trotzdem könnte Brasilien im Bereich der Armutsbekämpfung, der Bildungs- und der VGEntwicklungspolitikNF als Beispiel für Guatemala dienen, denn mindestens der krasse Arm-Reich-Gegensatz trifft für beide Länder in ähnlicher Weise zu.

Das Beispiel Brasiliens zeigt die Wichtigkeit der Diskussion über die subsidiäre Rolle des Staates auf, eine Diskussion, die im Rahmen der neoliberalen Strömung unter den Tisch gewischt wurde. Ziel einer solchen Diskussion muss es sein, die Notwendigkeit öffentlicher Programme einzusehen, die tatsächlich den Bevölkerungskreisen und Gemeinden zu Gute kommen, die unter Elend und Hunger leiden. Und zwar müssen solche Programme weiter gehen als die Armuts-Bekämpfungs-Rezepte der internationalen Finanzinstitutionen, die zum Teil verheerende Auswirkungen hatten. Unbedingt wichtig ist auch, dass nicht parteipolitische Interessen eine Budgetdebatte bestimmen, sondern eine längerfristige nationale Perspektive eingenommen wird.


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