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Ein trauriges Kapitel der guatemaltekischen Geschichte ist geschlossen: Romeo Lucas García gestorben

Fijáte 361 vom 6. Juni 2006, Artikel 3, Seite 3

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Ein trauriges Kapitel der guatemaltekischen Geschichte ist geschlossen: Romeo Lucas García gestorben

Auch Rigoberta Menchú gibt nicht auf, sondern führt ihre Klage vor der spanischen Justiz gegen die verbleibenden sieben Angeklagten weiter (Efraín Ríos Montt, VGÓscar Mejía VíctoresNF, Germán Chupina Barahona, VGDonaldo Álvarez RuizNF, Angel Guevara Rodríguez, Pedro García Arredondo sowie gegen den Bruder des verstorbenen Lucas García, Benedicto). Sie hofft, dass ein Urteil noch vor dem Tod der Angeklagten stattfinden kann, sind diese doch unterdessen alle auch über 60 Jahre alt.

Einem Einspruch von Ríos Montt, der nicht vor den spanischern Richtern aussagen und vor allem sein Hemd als erneuter Präsidentschaftskandidat nicht "unnötig" beschmutzen wollte, wurde nicht stattgegeben. So wird auch er am 28. Juni nicht nur über die konkreten Fälle, derer er beschuldigt ist, sondern generell über die während der VGAufstandsbekämpfungNF angewandten Strategien aussagen müssen. Ob er es dann auch tut, ist eine andere Frage, seine Kommentare über den abgelehnten Rekurs waren allesamt zynischer Art.

Ebenfalls zu einer Aussage vorgeladen ist der flüchtige ehemalige Innenminister von Lucas García, Donaldo Álvarez Ruiz. Gegen ihn ist seit Dezember 2004 von Spanien ein internationaler Haftbefehl verhängt. Just in diesen Tagen ging das Gerücht, in die Welt gesetzt vom US-amerikanischen Büro der spanischen Nachrichtenagentur EFE, aber ohne nähere Details, herum, Álvarez Ruiz sei am 31. Mai von Interpol in den VGUSANF verhaftet worden. Der Geschäftsleiter der Rigoberta Menchú-Stiftung erklärte daraufhin, Álvarez Ruiz werde seine Aussage in Spanien machen müssen, da der internationale Haftbefehl und das Auslieferungsgesuch von den Spanischen Gerichten eingeleitet wurde und er dorthin überführt werden wird. In Guatemala gebe es keinen Haftbefehl gegen ihn. Seitens der spanischen Justiz hiess es indes bloss, man hätte von Interpol die Meldung erhalten, dass eine Person dieses Namens und mit dem entsprechenden Geburtsdatum festgenommen worden sei, es sich aber wohl nicht um den gesuchten Guatemalteken handelt. Eine E-Mail von Interpol an die guatemaltekische Zivilpolizei und eine Aussage des Sprechers der US-amerikanischen Botschaft liessen schliesslich die Seifenblase platzen, demnach fehlt vom ehemaligen Innenminister, der sich im Laufe der Jahre über VGMexikoNF und VGPanamaNF in die USA flüchtete, weiterhin jede Spur.


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