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¡Híjole...! Die monatliche Kolumne von Fernando Suazo: Don Alfonso will nicht mit aufs Foto

Fijáte 423 vom 19. November 2008, Artikel 5, Seite 6

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¡Híjole...! Die monatliche Kolumne von Fernando Suazo: Don Alfonso will nicht mit aufs Foto

Wie war das mit der Überwindung des Militarismus, wenn die Regierung weiterhin die unantastbare und straflose Armee privilegiert? Wie war das mit den Arbeitsrechten, wenn das Arbeitsgesetz vor dem neoliberalen Kannibalismus in die Knie geht? Wie war das mit der staatlichen Souveränität, wenn wir heute nichts anderes als eine Prostituierte der VGUSANF und der Ressourcen- und Nahrungsmittelmultis sind? Wie war das mit der Landreform, wenn heute die Bauernführer, die sich seit der Landreform von 1944 für eine solche einsetzen, kriminalisiert werden? Wie war das mit der Gerechtigkeit, solange uns die VGStraflosigkeitNF der Angst- und VGDrogenhändlerNF in Schrecken versetzten?

Es scheint fast, als wäre die erwähnte Ehrung nichts anderes als eine kohärente politische Geste unserer Regierung, ein Trauerkranz auf der Beerdigung unserer Vergangenheit, wie wenn ein Stratege gesagt hätte: "Bauen wir ein Denkmal auf, um sie darunter zu begraben". Sollen diese Ehrungen ein Ventil für unsere revolutionären Gefühle sein und unsere verzerrten Erinnerungen besänftigen solange es geht? Die Sklavenhalter wissen, dass die Sklaven die Ketten nicht zerreissen, solange sie damit beschäftigt sind, von der Freiheit zu singen, wie schon Unamuno sagte.

Es wäre nicht erstaunlich, wenn eines der infamen Unternehmen, die uns das Blut aussaugen, grosszügigerweise das Geld für diese Ehrungen zur Verfügung gestellt hätte. Sie wissen hinterlistig genau, wie sie ihre riesigen Gewinne einsetzen können. Sie haben es mit dem damaligen Präsidenten Juan José Arévalo versucht, wie dieser 1948 selber schrieb: "Der Wirtschaftsminister (niemand anderer als unser Don VGAlfonso Bauer PaizNF!) machte einen Gesetzesvorschlag zur Nutzung der VGÖlressourcenNF, das rigoros unseren nationalen Reichtum schützt. Die nordamerikanischen Unternehmen waren empört ... Eines dieser Unternehmen liess sich dies nicht gefallen und offerierte mir auf Lebzeiten 10% der Einkünfte. Dieses Angebot machten sie mir im Präsidentenpalast. Ich bin sofort zum Büro des Wirtschaftsministers gegangen. Der Gesetzesentwurf wurde sofort als Gesetz erlassen. Die Türen blieben verschlossen für die Versuchung und die VGKorruptionsangebotNF, denen übrigens nicht nur ich ausgesetzt war. Der nordamerikanische Botschafter (Richard) Patterson, immer leicht rot im Gesicht, wurde bleich: "Für wen schützt ihr dieses Erdöl?" - "Für Guatemala", antwortete ich. (Zitiert von Luis Solana in "Guatemala, petróleo y mineria en las entrañas del poder", VGInforpress CentroaméricanaNF 2005.)

Hallo, ihr Herren und Frauen in der Regierung? Hallo, ihr Herren und Frauen Abgeordnete?

Zu Recht wollte Don Alfonso nicht mit aufs Foto.


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