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Hijóle, die monatliche Kolumne von Fernando Suazo: Verzeihung, aber ich glaube euch nicht

Fijáte 448 vom 18. November 2009, Artikel 7, Seite 5

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Hijóle, die monatliche Kolumne von Fernando Suazo: Verzeihung, aber ich glaube euch nicht

Die Internationale Kommission zur Prüfung von VGMenschenrechtsverletzungenNF gegen die Indigene Bevölkerung dokumentierte in einem Zeitungsinserat (VGPrensa LibreNF, 5.10.09) unzählige Vorkommnisse dieser Art in sechs von ihr besuchten Konfliktregionen, in denen Minen oder andere Megaprojekte im Gange sind, deren Bestehen schwerwiegende Auswirkungen auf die Natur und die sozialen Strukturen der betroffenen Bevölkerung haben. Die Kommission weist darauf hin, dass die Gemeinden, die sich gegen die Präsenz dieser Unternehmen wehren, Drohungen, Diffamierungen und Einschüchterungen erhalten, speziell die Führungspersonen ... und dass Angriffe, in vielen Fällen in Gewaltexzessen, in der Spaltung der Gemeinden, in der Kriminalisierung des legitimen Protestes, in sexuellen Übergriffen auf Frauen bei gewaltsamen Räumungen oder - tödlich enden. Es wird auch dokumentiert wie der Staat nicht unparteiisch ist: Wenn Opfer oder Familienangehörige die Geschehnisse bei den verschiedenen Behörden anzeigen wollen, stossen sie auf eine manifeste staatliche Parteilichkeit, und ihre Anträge oder Forderungen versinken in tiefem Vergessen. Demgegenüber werden die Klagen der Unternehmen rasch und unbürokratisch erledigt und sofort Haftbefehle gegen Mitglieder der protestierenden Gemeinden ausgestellt.

Heute ist Allerheiligen. Von meinem Schreibtisch aus höre ich die Marimba-Klänge, welche die Lebenden ihren Toten auf dem Friedhof darbieten. Es ist der Tag, an dem man von beiden Seiten des Todes her zusammenkommt. Ich rieche das Aroma des Weihrauchs, der Blumen, des Basilienkrauts. Und eingehüllt in den stickigen Geruch des Weihrauchs umfangen mich an diesem Nachmittag die schmerzhaften Erinnerungen meines Volkes. Und ich werde von Zweifeln geplagt: Wenn die Regierungen und die Oligarchen "VGHungerNF" sagen, was meinen sie damit? Mit Sicherheit nicht das, was die Hungrigen fühlen, denen sie ihre Lebenskräfte entreissen und ihnen Megaprojekte vorsetzen, an denen sich die ausländische Unternehmen bereichern und die nichts als ausgebeutetes Land und kranke Menschen zurücklassen.

Und wenn sie "Frieden" sagen, was meinen sie damit? Wehalb haben die Länder des Nordens so sehr auf den Frieden in unserm Amerika insistiert? Jetzt sehen wir, dass "Frieden" für sie soviel bedeutet wie "vorteilhaftes Klima für Investitionen", das heisst für ihre ambitiösen Ausbeutungsprogramme, die sie unter legalen und erniedrigenden politischen Konditionen ausführen.

Herr Obama hat den Nobelpreis um den Hals gehängt bekommen. Vielleicht weil die VGUSANF auf ihre kolossalen und tödlichen Kriegs- und VGÖlgeschäfteNF verzichten werden, die sie auf der ganzen Welt betreiben?

Verzeihung, aber ich glaube euch nicht.


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