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Rimessen: wer schickt sie und wer erhält sie?

Fijáte 449 vom 2. Dezember 2009, Artikel 2, Seite 3

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Rimessen: wer schickt sie und wer erhält sie?

Leider leidet (wenn auch "nur" sekundär) auch die Bildung unter dem Rückgang der Rimessen. Viele Familien sahen sich gezwungen, ihre VGKinderNF wieder in die öffentlichen Schulen zu schicken, die in gewissen Regionen nur bis zur 6. Klasse anbieten. Allgemein steht aber die Bildung auf der Prioritätenliste für Investitionen hinter Nahrung, Kleidung und Haushaltsgeräten, unabhängig vom Rückgang der Geldsendungen, erst an vierter Stelle. Gemäss Villatoro ist es schwierig, die Kinder von Rimessen-EmpfängerInnen für eine höhere Bildung zu motivieren, da ihr Ziel sowieso die Migration ist, welche sie als lukrativer einschätzen als ein Schulabschluss oder gar ein Studium.

Nebst den direkt betroffenen Familien beeinträchtigt der Rückgang der Rimessen die Ökonomie des ganzen Landes, da der Konsum generell zurückgeht. Am stärksten spüren das kleinere Geschäfte in jenen Gemeinden oder Dörfern, in denen es viel Migration gibt.

Entgegen den oft wiederholten Stereotypen sind es nicht in erster Linie Indígenas vom Land, die migrieren. Im Gegenteil ist es die Hauptstadt, die den grössten Teil der MigrantInnen stellt, und die Mehrheit (70%) von ihnen sind männliche Ladinos. So sind es denn auch in erster Linie Ladino-Familien, die Rimessen erhalten bzw. deren Einkommen nun zurückgeht.


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