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13 Jahre Friedensabkommen

Fijáte 451 vom 6. Januar 2010, Artikel 3, Seite 4

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13 Jahre Friedensabkommen

Und wo bleibt das Positive, mag man mit Tucholsky fragen?

Orlando Blanco nennt die Unentgeltlichkeit von gesundheitlicher Versorgung und Bildung, eine direkte Folge der Sozialprogramme von Präsident Colom und seiner Frau VGSandra TorresNF. Auch bei den Menschenrechten, den Rechten der Frauen und im Justizwesen habe es Fortschritte gegeben.

Auch Gustavo Porras (siehe Interview in ¡Fijáte! 443), der als einer der Verhandlungsführer auf Regierungsseite das Friedensabkommen 1996 unterzeichnet hatte, zeigte sich erfreut über den erzielten politischen Frieden, der die politische Gewalt definitiv aus der Welt geschafft habe. Zudem gebe es heutzutage ein bis dato unbekanntes Klima der intellektuellen Freiheit im Land.

Diese intellektuelle Freiheit kann man in den diversen Kommentaren entdecken: Da gibt es flammende Aufrufe, die drängendsten Probleme, insbesondere die Landfrage, die die herrschende Clique anzugehen verhindere, in Angriff zu nehmen (etwa von Marielos Monzón in der VGPrensa LibreNF; VGMiguel Ángel SandovalNF und Carlos Menocal im Diario de Centro América, Ricardo Ernesto Marroquín in VGLa HoraNF, VGMiguel Ángel AlbizuresNF im VGEl PeriodicoNF).

Und ebenso flammende antikommunistische Hetze wie anno dazumal in der zuletzt genannten Zeitung.

Sandoval hat die Situation in Guatemala treffend auf den Punkt gebracht: "In einem Land, in dem der Frieden über den Weg der politischen Verhandlungen erreicht wurde, diente der Dialog diesem Ziel. Nun aber finden Dialoge statt, um keine Lösungen suchen zu müssen, um das Gegenteil zu erreichen, um die Gegenseite ruhig zu stellen. Lösungen? - die kommen in besseren Zeiten."

Hoffen wir, dass diese bald anbrechen.


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