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Notizen aus dem Wahlkampf

Fijáte 191 vom 11. August 1999, Artikel 10, Seite 6

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Notizen aus dem Wahlkampf

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Trotz intensiver staatlicher und privater Initiativen, ist die Zahl der zur Wahl berechtigten GuatemaltekInnen nicht gross gestiegen. Die erhoffte Anzahl 150'000 Neueinschreibungen ins Wahlregister war wenige Tage vor Ablauf der Einschreibefrist vom 7. August nicht erreicht. Von den rund 6 Millionen Wahlberechtigten GuatemaltekInnen sind bloss 4,3 Millionen im Wahlregister eingetragen.

Das oberste WahlgerichtNF (TSE) hat versucht, der Bevölkerung bei den Einschreibungen entgegenzukommen. In 20 verschiedenen Einkaufszentren der Hauptstadt wurden Einschreibetische aufgestellt, welche bis zu 20 Stunden am Tag besetzt waren. Auf dem Land wurden insgesamt 375 Einschreibebüros in 48 Gemeinden eröffnet und 105 "Einschreibebrigaden" waren im Landesinnern unterwegs.

Die Volksorganisationen haben ihre Leute aufgerufen, sich einzuschreiben, und haben vor allem den Frauen geholfen, Ausweispapiere zu beantragen, was Grundbedingungen für einen Wahlregistereintrag ist.

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Rund 50 Priester der evangelischen Allianz Guatemalas, haben sich in der Nähe von MazatenangoNF mit dem Präsidentschaftskandidaten der PAN, Oscar Berger getroffen, um ihm die Zusicherung der Stimmen ihrer Gläubigen zuzusichern. Berger seinerseits hat ihnen zugesichert, dass unter seiner Regierung die Kirchen weder Steuern bezahlen, noch eine juristische Form haben müssten.

Der Präsident der evangelischen Allianz gibt bekannt, dass die evangelischen Kirchen eine breite Kampagne gestartet haben, um die Gläubigen der rund 17'000 evangelischen Kirchen zur Stimmabgabe zu motivieren. Die Kampagen laufe einerseits in den Predigten, sowie in den evangelischen Massenmedien. Dazu gehören zwei Fernsehsender, 37 VGRadiosenderNF mit rund 500 evangelische Radioprogrammen.

Der Sekretär der protestantischen Kirchenkonferenz (VGCIEDEGNF), David Son Turnil, spricht sich gegen das Treffen der evangelischen Pastoren und Berger aus. Die politischen Führer können sich Pastoren, religiösen Autoritäten und Gläubigen annähern, um mit ihnen über die Probleme nationaler Bedeutung zu diskutieren, dürften jedoch den Glauben nicht für politische Zwecke missbrauchen. Son Turnil fordert, dass die Unabhängigkeit der Kirche vom Staat beibehalten werde. Er ruft auch zur Beteiligung an den Wahlen auf, jedoch "auf eine verantwortungsvolle Art, ohne Manipulation, damit die Gläubigen ihre Stimme gemäss ihrer eigenen Entscheidung abgeben können."


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