Verteidigungsministerium verschob 15.5 Mio. US-$ ins Erziehungsministerium

Guatemala, 5. Mai.

Was auf den ersten Blick als eine vernünftige Massnahme erscheint, entpuppt sich beim zweiten als eine vorgezogene Wahlkampagne. Denn die im Oktober 2009 abgezogenen 15.5 Mio US-$ wurden nicht für den Bau von Schulhäusern oder die Bezahlung von LehrerInnen eingesetzt, sondern innerhalb des Erziehungsministeriums direkt in das von der Präsidentengattin und Präsidentschaftskandidatin in spe Sandra Torres geleitete Programm "Mi Familia Progresa" (MIFAPRO). Offenbar sind auch von anderen Ministerien Gelder ins MIFAPRO geflossen, womit in erster Linie Aufgaben der öffentlichen Sicherheit und des Gesundheitswesens beeiträchtigt wurden.

Die Kongressabgeordnete und Präsidentin der Kommission für Transparenz Rosa María de Frade findet es unglaublich, dass der Armee Gelder abgezogen werden, während diese nicht in der Lage ist, der Bevölkerung Sicherheit zu garantieren und den Drogenhandel und Schmuggel zu bekämpfen. Die Abgeordnete Nineth Montenegro schliesst sich dem an und bestätigt, dass das Verteidigungsministerium schon immer dazu benutzt worden sei, Gelder umzulagern, die am Schluss veruntreut worden seien. Montenegro kämpft, seit es ihn gibt, dafür, dass der Kohäsionsfonds, dem alle Sozialprogramme von Sandra Torres zugeordnet sind, transparent über die Verwendung der Gelder Auskunft gibt.