Nachwuchsprobleme bei der Polizei

Guatemala, 6. Jan. Im vergangenen Jahr wurden 542 PolizistInnen aus dem Dienst entlassen, angeschuldigt der Korruption und der Beteiligung an Verbrechen wie Entführungen, Überfällen, Drogenhandel, Mord und Vergewaltigung. Die "Säuberung" in den Reihen der Sicherheitskräfte soll laut Polizeidirektor Sperisen auch im Jahr 2005 weitergeführt werden. Die entlassenen PolizistInnen sollen durch junge, frisch ausgebildete Kräfte ersetzt werden. Am 14. Februar beginnt an der Polizeiakademie ein Lehrgang, der elf Monate dauert (6 Monate Theorie und 5 Monate Praxis) und an dem 1'200 zukünftige Sicherheitskräfte ausgebildet werden. Im Moment laufen die Aufnahmeverfahren für den Kurs, doch gibt es noch keine konkreten Angaben darüber, wie viele der 3'500 interessierten BewerberInnen den Aufnahmebedingungen wirklich entsprechen. Gemäss der Auswahlkommission würden die meisten der AspirantInnen zurückgewiesen, weil sie entweder über das Höchstalter von 25 Jahren überschritten, weil sie nicht über die entsprechende Schulbildung verfügen, weil sie Tätowierungen am Körper trügen oder weil sie gefälschte Dokumente vorwiesen. Wer diese Hürde schafft, wird einer medizinisch-psychologischen Untersuchung unterzogen, einem Intelligenztest, einer Schriftanalyse sowie einem Doping-Test. Weitere Bedingung für die Aufnahme in den Polizeikurs ist, dass die BewerberInnen nicht vorbestraft sind. Männer müssen mindestens 1.58 m gross sein, für Frauen gilt eine Mindestgrösse von 1.53 m, dafür dürfen sie bei Ausbildungsbeginn weder schwanger sein noch dies im Verlauf des Kurses werden. Erfolgreiche KursabsolventInnen verdienen als frischgebackeneR PolizistIn ein Monatsgehalt von 2'500 Quetzales (ca. 315 US-$.).