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Politische Mitsprache und Entwicklung eines Bürgerinnensinns der Frauen in Guatemala

Fijáte 463 vom 23. Juni 2010, Artikel 1, Seite 1

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Politische Mitsprache und Entwicklung eines Bürgerinnensinns der Frauen in Guatemala

Öffentliches AmtMännerFrauen


2003200720032007


Kongressabgeordnete/r1441391419


Ministerien111221


Bürgermeister/in32132298










Öffentliches AmtLadina-Frauenindigene Frauen


2003200720032007


Kongressabgeordnete/r131514


Ministerien2100


Bürgermeister/in8810


Für die Frauen und die indigene Bevölkerung stellt die fehlende Einwohnerregistrierung weiterhin ein Haupthindernis für die Wahlbeteiligung dar. Seit den Wahlen von 2003 signalisierte die feministische Organisation Tierra Viva die Notwendigkeit, eine Kampagne zu starten, um die indigenen Frauen und Bäuerinnen beim Einwohnermeldeamt einzutragen, da viele von ihnen nicht einmal im Zivilregister gemeldet sind. Das heisst, dass, technisch gesehen, diese Frauen als Bürgerinnen und Wahlberechtigte nicht existieren.

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Dazu kommt das mangelnde Vertrauen in die Institutionen und die politischen Parteien, was die Menschen dazu verleitet, überhaupt nicht wählen zu gehen. Das Misstrauen ist somit ein weiteres Hindernis, um ein effektives demokratisches System zu gewährleisten. Es ist eine Folge des durch den Bürgerkrieg zerstörten sozialen Netzes, ein Zustand, der durch die Massenmedien der sozialen Kommunikation unterstützt wird.

Die nationalen Printmedien schüren dieses Misstrauen und tragen wenig dazu bei, demokratische Werte wieder herzustellen. Es ist eine logische Folge des Fehlens staatsbürgerlicher Werte.

In dem Kontext von Repression, Diktaturen und Krieg besassen die Frauen sehr wenig Möglichkeiten, um Zugang zu Bildung zu bekommen, noch viel weniger zu einer Bürgerbildung. Deshalb besteht die aktuelle Strategie darin, Frauen dazu zu bewegen sich in Politik einzubringen.

Laut verschiedenen Theorien ist die Staatsbürgerschaft durch drei Bereiche geprägt, den zivilen, den politischen und den sozialen:

  • Auf ziviler Ebene besteht die Staatsbürgerschaft im Recht auf individuelle Freiheit, Redefreiheit, Gedankenfreiheit und Handlungsfreiheit, des Rechts auf Eigentum, Vertragsfreiheit und dem Zugang zur Justiz - sie bezieht sich auf die so genannten zivilen Rechte.
  • Im politischen Bereich betrifft die Staatsbürgerschaft das Recht zu wählen und gewählt zu werden.
  • Auf sozialem Gebiet muss ein minimaler Lebensstandard gewährleistet sein, wirtschaftliche Gewinne und Zugang zu Arbeit und Sozialversicherung.


Quoten als Strategie der Demokratisierung

Die einzige Art und Weise, um die Ungleichheit in Sachen politischer Partizipation auszugleichen, ist die Einführung von Quoten. So haben die Zivil-politische Konvergenz von Frauen und Moloj einen Reformvorschlag formuliert, der das Gesetz der Wahlen und Politischen Parteien betrifft und im Moment diskutiert man den Artikel 212, der die Postulierung und Einschreibung von KandidatInnen betrifft.

Die Quoten, auch Massnahmen der positiven Aktion genannt, stellen einen Weg dar, um eine ausgeglichene Repräsentierung aller Personen zu erreichen, die Teil der politischen Szene sind.

Die Herausforderung der Ungleichheit

Guatemala ist noch immer eines der Länder der Welt, welches die grössten Ungleichheiten verzeichnet, insbesondere im Bezug auf die Gender-Differenzen.

Die Studie Global Gender Gap Report 2007 nutzte eine Methodik, welche wirtschaftliche, rechtliche und soziale Aspekte der Genderungleichheit einbezieht und dabei vier Bereiche, in denen sich die Unterschiede zwischen Männern und Frauen hervorheben, gezielt analysiert:

  • Wirtschaftliche Beteiligung und Möglichkeiten: Lohn, Niveau der Beteiligung, Zugang zu qualifizierten Arbeitsstellen.
  • Akademische Erfolge: Zugang zu Grundausbildung und höherer Bildung.
  • Politische Macht: Vertretung in entscheidungstreffenden Strukturen.
  • Gesundheit und Überleben: Verhältnis zwischen Lebenserwartung und Geschlecht.


In diesen vier Bereichen muss die Frauenbewegung in Guatemala weiterhin ihre Forderungen durchsetzen, da sich dort in objektiver Weise die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern aufzeigen. Es reicht nicht zu sagen, dass in Guatemala offensichtlich Diskriminierung aufgrund des Geschlechts existiert. Es müssen Massnahmen ergriffen werden um die Gleichheit im öffentlichen und politischen Bereich zu erzielen!


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