Situation an der Grenze zu Belize spitzt sich zu
Fijáte 226 vom 10. Jan. 2001, Artikel 11, Seite 6
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Situation an der Grenze zu Belize spitzt sich zu
Guatemala, 5. Januar. Über Internet verbreitete die belizische Regierung die Meldung, ihre Armee habe im Naturpark Columbia eine guatemaltekische Siedlung 'entdeckt'. Sie gaben der guatemaltekischen Regierung 74 Stunden Zeit, um die Situation zu überprüfen, ansonsten würde die von 221 Personen bewohnte Siedlung geräumt. Die guatemaltekische Regierung beauftragte die binationale Kommission zur Beilegung des Grenzstreites, eine Untersuchung einzuleiten. Im Verlauf des Jahres 2000 wurden mehr als zehn Übergriffe von belizischen Soldaten auf die guatemaltekische Zivilbevölkerung gemeldet. Dieser jüngste diplomatische Zwischenfall ereignete sich eine Woche nachdem sich der belizische Botschafter in Guatemala mit Präsident Portillo getroffen hatte. Ziel des Treffen war, die Mechanismen auszuarbeiten für die Umsetzung der "Massnahmen zur Förderung des Vertrauens". Diese wurden am 8. November in Washington durch Vermittlung der Organisation Amerikanischer Staaten (OEA) unterzeichnet. Festgelegt wurde z.B. eine Grenzzone von zwei Kilometern Breite. Alle Siedlungen, Häuser oder sonstige Infrastruktur, die innerhalb dieser Grenzzone liegen, dürfen nicht geräumt werden, solange die Verhandlungen zur Beilegung des Grenzstreites andauern. Voraussetzung ist, dass sich die BewohnerInnen nicht dem Anbau von Marihuana widmen, nicht in den Drogenhandel verwickelt sind und die Siedlung vor dem 1. Oktober 2000 errichtet wurde. Nach oben |
Die belizische Regierung rechtfertigte das Eingreifen ihrer Armee damit, dass die entdeckte guatemaltekische Siedlung nicht mehr innerhalb dieser Grenzzone liege. Deshalb seien sie auch nicht gezwungen, die in den "Massnahmen zur Förderung des Vertrauens" festgelegten Vorschriften einzuhalten und könnten die Siedlung jederzeit räumen. Am 5. Januar organisierten guatemaltekische BäuerInnen eine Demonstration durch diejenigen Grenzdörfer, die immer wieder von belizischen Armeeangehörigen schikaniert werden. Die guatemaltekische Armee wurde in Bereitschaft versetzt. |
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