Guatemaltekische Überfallopfer
Fijáte 368 vom 20. September 2006, Artikel 2, Seite 3
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Guatemaltekische Überfallopfer
Guatemala, 28. Aug. Gemäss Angaben der US-amerikanischen The New York Times haben sich Überfälle auf und Diebstähle an guatemaltekischen MigrantInnen in den USA zunehmend zu einem Problem entwickelt. Problematisch ist vor allem, dass die Betroffenen sich nicht bei der Polizei melden, aus Angst, als oft Papierlose, sofort in ihr Ursprungsland deportiert zu werden. Offenbar sind Überfälle auf guatemaltekische MigrantInnen dermassen häufig, dass es in Lake Worth, Forida, bereits eine Strasse mit dem Übernamen "Guate-bashing" gibt. MigrantInnen, die keine gültigen Papiere haben, ist es auch nicht erlaubt, ein Bankkonto zu eröffnen. Deshalb tragen viele GuatemaltekInnen ihr Geld bei sich, versteckt in den Schuhen oder in den Kleidern. Diebe wissen das, und die Chapines werden zu leichten Opfern. Dazu kommt laut Mary Olson von der Polizei in West Palm Beach, dass die GuatemaltekInnen "sich nicht wehren". Sie seien "anständige Menschen die Angst vor der Polizei haben". In den ersten acht Monaten dieses Jahres verzeichnete die Polizei von West Palm Beach 50 Überfälle auf GuatemaltekInnen. Man geht aber aus obengenannten Gründen - u.a. Angst vor einer Deportation - von einer grossen Dunkelziffer aus. Offenbar sind auch US-amerikanische Sherrifs und andere Staatsangestellte dafür bekannt, dass sie papierlose GuatemaltekInnen ausnehmen oder erpressen. Die örtlichen Behörden, zusammen mit lokalen Nichtregierungs- und MigrantInnenorganisationen organisieren so genannte mobile Konsulate, die an den Wochenenden in den Wohnquartieren mit einem hohen Anteil guatemaltekischer MigrantInnen installiert werden. Dort können sich diese registrieren und sich vom guatemaltekischen Konsulat einen Identitätsausweis ausstellen lassen. Ein solcher erlaubt ihnen, eine Arbeit anzunehmen, eine Wohnung zu mieten und ein Bankkonto zu eröffnen, ohne dass sie gleich als "Illegale" deportiert werden. Nach oben |
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