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¡Híjole...! Die einmonatliche Kolumne von Fernando Suazo: Warum weint er bloss?

Fijáte 368 vom 20. September 2006, Artikel 8, Seite 6

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¡Híjole...! Die einmonatliche Kolumne von Fernando Suazo: Warum weint er bloss?

In beiden Gruppen herrscht die gleiche Sehnsucht nach Gerechtigkeit. Diejenigen aus Plan de Sánchez haben zwar vom Staat als Entschädigung eine erste Geldrate erhalten, aber versichern, so lange keine Ruhe zu geben, bis sie die Verantwortlichen für den VGGenozidNF hinter Gittern sehen. Die Q´eqchí sind entschlossen, dem Weg zu folgen, den die Gemeinde von Plan de Sánchez nach Jahren nervenaufreibender Bürokratie bis zum Urteil zu ebnen erreichte.

Ich dachte dabei für mich: Wenn die Erinnerung lediglich aus einer Anekdote besteht, trägt sie nichts bei, vielmehr reproduziert sie die gleiche Gewalt der Herrschenden. Aber wenn die Erinnerung Schmerz ist, dann nährt sie unaufhörlich die Utopie. Und die Utopie ist nicht mehr als das verunmöglichte Mögliche, wie der VGspanischeNF Schriftsteller Alfonso Sastre sagt.

Es ist genau das, was wir vor einem Jahr bereits in Plan de Sánchez erlebt haben, als der Vizepräsident VGEduardo SteinNF als Regierungsvertreter angekommen ist, um die Gemeinde um Verzeihung zu bitten, die Auflage des Urteils erfüllend.

Die Frivolität, mit der die Staatsfunktionäre ihr Podium aufbauten, das Sonnendach spannten und ihr Grinsen als nette Jungs vor der Gemeinde, trafen auf die schmerzhafte Erinnerung der Leute, die weiterhin ganz genau wissen, was sie wollen: "Das alles bringt überhaupt nichts, solange wir die Verurteilten des Genozids in Plan de Sánchez nicht verurteilt sehen", rief Don Juan ins Mikrofon, der Führer der Gemeinde. Minuten später, als dem Vizepräsidenten die Stimme brach während er um Verzeihung bat, gingen den Menschen andere Fragen durch den Kopf, die auf dem Gedenk-Video festgehalten sind:

"Warum weint er bloss? Schämt er sich wohl? Oder ist er wütend? Warum ist nicht der Präsident persönlich gekommen, der der Freund der grossen Unternehmer ist, um um Verzeihung zu bitten? Warum sind nicht die grossen guatemaltekischen Manager gekommen? Warum ist nicht VGRíos MonttNF gekommen, der im Kongress sitzt? Warum ist nicht der flüchtige Kommandant Solares gekommen? Warum sind nicht die Justizangestellten und Patroullisten gekommen, die in Rabinal sind?

Bittet er wirklich um Verzeihung, oder handelt es sich bloss um einen rein politischen Akt?"

Die Begegnung der Überlebenden Q´equchi der CPR und der Achi´aus Rabinal stellte einen weiteren Ausdruck des profunden Guatemalas dar, des wahren Guatemalas, wo es noch glimmende Asche von Würde und Utopie gibt.


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