Aus FIS wird FONADES - oder: Neuer Fond, neues Glück?

Guatemala, 28. Aug. Seit dem 1. Juni, dem Datum, seit dem der Soziale Investitionsfond (FIS) offiziell aufgehört hat zu funktionieren, hat die Regierung keinen einzigen Centavo der 625 Mio. Quetzales gezahlt, die mehr als 400 Baufirmen geschuldet werden. Diese liessen infolgedessen 1´257 vom FIS initiierte Bauvorhaben unvollendet, 126 davon sind Stan-Wiederaufbauprojekte, zudem Schulen, Trinkwasserinstallationen, Strassen und Gesundheitszentren.

Die Liquidierungskommission des FIS, die Ende März ins Leben gerufen wurde, ist offenbar nicht in der Lage gewesen, die ausstehenden Projekte anderen Behörden zur Beendigung zuzuweisen. Obwohl das Aus und dessen Datum bereits seit Januar 2003 bekannt war, begann die Regierung und die Grosse Nationale Allianz (GANA) erst im April diesen Jahres damit, im Plenum ausreichend Stimmen zu finden, um den Fond am Leben zu erhalten, erfolglos.

"Das ist typisch für diese Regierung, die keine Ahnung davon hat, mit solchen Problemen umzugehen. Es ist unverantwortlich, die Bauvorhaben zu verlieren, denn jetzt wird der Regen sie mit sich nehmen," beschwerte sich Jorge Alfaro der Partei des Nationalen Fortschritts (PAN) in Hinblick auf die anstehende zweite Hälfte der Regenzeit.

Mit dem Regierungsabkommen 448-2006 des Finanzministeriums wurde aber schon Abhilfe und Ersatz für den FIS geschaffen. Nun wird sich der Nationale Entwicklungsfond - kurz FONADES "der Bedürfnisse der Bevölkerung im Land, die am verletzlichsten ist und in extremer Armut lebt, annehmen".