Vorwürfe gegen Menschenrechtsprokurator
Fijáte 249 vom 28. Nov. 2001, Artikel 8, Seite 5
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Vorwürfe gegen Menschenrechtsprokurator
Guatemala, 21. Nov. Rund dreissig, in der Nationalen Menschenrechtskoordination (CONADEGUA) zusammengeschlossene Menschenrechtsorganisationen fordern vom Kongress eine Untersuchung gegen den Menschenrechtsprokurator, Julio Arango Escobar. Im Verlauf seiner Amtszeit wurde er immer wieder beschuldigt, käuflich zu sein, Vetternwirtschaft zu betreiben und Gelder zu veruntreuen. Der jüngste Skandal entbrannte wegen einer Zeitungsmeldung, in der es hiess, Arango Escobar lade auf Staatskosten zu einem Treffen ein, bei dem es um die Gründung seiner eigenen Partei ginge. Arango Escobar wies diese Beschuldigung zurück. "Die Rechnungsbücher der Ombudsstelle für Menschenrechte stehen allen offen, die sich dafür interessieren. Diese Anschuldigungen kommen von vermeintlichen MenschenrechtsaktivistInnen, die Angst haben, dass ich mich ein zweites Mal zur Wahl für dieses Amt stelle. Dies werde ich nicht tun, ich gehöre nicht zu denen, die eine Wiederwahl in Betracht ziehen. Auch habe ich keine Ambitionen, eine politische Karriere einzuschlagen und eine Partei zu gründen," erklärte Arango. Menschenrechtsorganisationen sind sich aber einig: In den letzten Jahren hat der Einfluss des Prokurators auf die staatliche Menschenrechtspolitik nachgelassen und ist im Falle von Arango Escobar zur reinen Farce verkommen. Die Statistiken beweisen, dass seit der Machtübernahme der FRG-Regierung Menschenrechtsverletzungen aller Art drastisch zugenommen haben. Nach oben |
Deshalb haben die Menschenrechtsorganisationen Kriterien erarbeitet, die bei der Einstellung von dessen Nachfolger (im ersten Semester 2002 ansteht) berücksichtigt werden sollte. Dazu gehört: Politische Unabhängigkeit, akademische Ausbildung, Kenntnis über die nationale Realität und über die Geschichte der Menschenrechtsverletzungen in Guatemala. Die in CONADEGUA zusammengeschlossenen Organisationen werden ihre eigenen KandidatInnen für die Nachfolge Arango Escobars vorschlagen, erklärte Claudia Samayoa von der Stiftung Rigoberta Menchú. |
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