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Gesundheitswesen: mehr Geld, aber mangelhaft

Fijáte 250 vom 12. Dez. 2001, Artikel 1, Seite 1

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Gesundheitswesen: mehr Geld, aber mangelhaft

Am 28. September 2001 wurde dieses Programm in sieben Gemeinden im Departement VGJutiapaNF als Pilotprojekt gestartet. Anfang 2002 soll mit der Ausweitung auf die total 331 Gemeinden des Landes begonnen werden. Noch steht die Verabschiedung eines Gesetzes durch den Kongress aus, das dem Programm die juristische Grundlage bietet.

Viele Menschen sterben in Guatemala an Krankheiten, die hätten verhindert werden können. Deshalb ist auch eine der grössten Kritiken am bestehenden Gesundheitssystem, dass zuviel in die Heilung und zuwenig in die Prävention investiert wird.

Carlos Gehlert Matto, Gesundheitsminister während der christdemokratischen Regierung von VGVinicio CerezoNF, versichert gegenüber Inforpress, dass "das Hauptproblem im Gesundheitswesen darin besteht, dass die abgeschiedenen Gebiete nicht erreicht werden. Zudem ist es eine verrückte Haltung, zu warten, bis die Leute krank werden, um sie dann zu heilen". Auch er gibt jedoch zu, dass die vergangenen Regierungen einzelne Verbesserungen angestrebt und erreicht haben.

Laut Gehlert Matta betrug die VGKindersterblichkeitNF in Guatemala vor zehn Jahren sechzig tote VGKinderNF auf tausend Neugeborene. Heute hat sich diese Zahl auf 41pro tausend Neugeborenen reduziert. Dies ist aber immer noch eine der höchsten Statistiken im lateinamerikanischen und weltweiten Vergleich.

Als weiteren Erfolg nennt Gehlert Matta, dass seit zehn Jahren kein Fall von Poliomyelitis (Kinderlähmung) und seit drei Jahren kein Fall von Masern aufgetreten ist.

Für Giovany Salazar ist verständlich, dass angesichts der vielen kranken Personen im Land als erstes in die Heilung investiert wird. Mittelfristig müsse aber auf beide Bereiche gesetzt werden, um langfristig vor allem in der Prävention arbeiten zu können.

Überhaupt müsse zuerst einmal von der nationalen Realität ausgegangen werden, erklärte Salazar. Guatemala sei ein wirtschaftlich schwaches Land. Es sei schwierig, über den Vorteil präventiver bzw. kurativer Medizin zu diskutieren, solange sich die sozioökonomischen Bedingungen in Sachen wie Unterernährung, Parasiten, Verschmutzung und anderen Mängeln ausdrückten, meinte er.

Diese Ansicht teilt auch Gehlert Matta: Die Krankheiten seien immer ein Spiegel der wirtschaftlichen und sozialen Situation eines Landes. Die Regierungen müssten sich halt entscheiden, in was sie investieren wollen, ob ins VGMilitärNF oder ins Gesundheitswesen.

In diesem Zusammenhang erwähnt Matta auch das traditionelle Wissen der Mayas über Heilpflanzen. "Man muss auch diese Heilmethode anerkennen und nicht einfach nur das Gesundheitsbudget erhöhen."

Eine weitere Möglichkeit sieht der ehemalige Gesundheitsminister in der besseren Ausbildung und Anerkennung der sog. "GesundheitstechnikerInnen" (Leute mit einer zweijährigen Ausbildung, die Krankheiten ersten Grades diagnostizieren und behandeln dürfen).

Während der 80er Jahre sind viele dieser GesundheitstechnikerInnen verschwunden oder wurden umgebracht. Ihre Arbeit bestand darin, die Leute zu organisieren, sie über die Prävention einfacher Krankheiten aufzuklären und sie darin zu ermutigen, sich für die Verbesserung ihrer Situation einzusetzen. Diese Art von Arbeit war während des Krieges nicht gerne gesehen und wurde mit der VGGuerillaNF in Verbindung gebracht.

In einem sind sich die Fachleute einig: Um wirklich eine Verbesserung im Gesundheitswesen Guatemalas zu erreichen, muss die VGArmutNF und extreme Armut bekämpft und die wirtschaftliche Situation der Familien und (im internationalen Kontext) des Landes verbessert werden.


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