Chocón: Widersprüchliche Informationen über Tathergang

Guatemala, 21. Feb. Die Ortschaft Chocón, Izabal, in der am 29. Januar bei einer sogenannten Drogenrazzia zwei Männer ums Leben kamen (siehe !Fijáte! 254) ist seither nicht mehr aus den guatemaltekischen Nachrichten verschwunden. Die veröffentlichten Meldungen tragen jedoch eher zur Verwirrung denn zur Aufhellung des Falles bei.

Als erstes hiess es seitens des Menschenrechtsprokurators Julio Arango Escobar, er habe vertrauliche Informationen, deren Quellen er nicht preisgeben könne, dass US-amerikanische Anti-Drogeneinheiten in den Vorfall involviert seien. Laut Arango Escobar waren über 40 Männer am Überfall beteiligt. Zu gegebener Zeit würde er seinen Bericht mit allen notwendigen Beweisen abliefern...

Als nächstes verhaftete die zivile Nationalpolizei (PNC) 17 Agenten des guatemaltekischen Departements für Anti-Drogen-Operationen (DOAN). Polizeidirektor Luis Arturo Paniagua erklärte, die ursprüngliche Version der DOAN-Mitglieder, sie seien ins Dorf gegangen, weil dort eine Schiesserei stattgefunden hätte, stimme nicht. Ebenso schliesst Paniagua aus, dass US-amerikanische Anti-Drogeneinheiten am Überfall beteiligt waren. Über die zwei Ermordeten wusste Paniagua hingegen zu sagen, dass sie miteinander befreundet gewesen seien, und sich die DorfbewohnerInnen darüber gewundert hätten, dass sie so schnell zu Geld gekommen seien.