Portillo bleibt in Mexiko

Mexiko, 2. Sept. Als Ironie des Schicksals bezeichneten mexikanische Zeitungen die Tatsache, dass der guatemaltekische Ex-Präsident Alfonso Portillo ausgerechnet in Chilpancingo, Guerrero, eine Arbeits- und Niederlassungsbewilligung bekam, in jenem Ort, wo er vor 22 Jahren als Lehrer arbeitete und zwei Landsmänner umgebracht hatte. Die entsprechenden Papiere bekam Portillo, nachdem er einen Arbeitsnachweis erbringen konnte: Sein neuer Beruf ist der eines Finanzberaters des Baumaterialienunternehmens Bahena S.A.. Die Firma ist Konzessionärin der Marke Construrama, ihrerseits im Besitz von Cemex, dem weltweit drittgrössten Zementhersteller. Francisco Bahena, Besitzer der Bahena S.A., ist ein alter Freund des guatemaltekischen Ex-Präsidenten, gegen den in seiner Heimat etwa ein Dutzend Gerichtsverfahren laufen. Portillos Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung ist für ein Jahr gültig, kann danach aber erneuert werden und beschränkt sich geographisch offenbar nicht auf Chilpancingo, denn gemäss der mexikanischen Presse residiert Portillo in der Hauptstadt, im Distrito Federal.