Studienzentrum für Guatemala
Fijáte 209 vom 26. April 2000, Artikel 2, Seite 2
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Studienzentrum für Guatemala
Das Studienzentrum für Guatemala (Centro de Estudios de Guatemala - CEG) ist eine zivilgesellschaftliche Vereinigung, die 1991 gegründet wurde. Das CEG veröffentlicht verschiedene Berichte und Analysen über die politische, soziale und wirtschaftliche Situation des Landes, mit dem Ziel, die Bevölkerung auf eine objektive Art zu informieren. Der Wichtigste Teil der Arbeit von CEG ist die Herausgabe von 'Guatemala Heute', einem täglichen Report über klassifizierte Nachrichten über die politische und soziale Situation, Umsetzung des Friedensabkommens, Wirtschaft, Justiz, Umweltschutz. 'Analysen' sind konjunkturelle Analysen über politische, soziale und wirtschaftliche Geschehnisse, die unregelmässig erscheinen. Die 'Woche in Guatemala' ist eine wöchentliche Zusammenfassung mit kurzer Analyse über die wichtigsten Vorkomnisse. Die Berichte werden via E-Mail an interessierte Personen, Organisationen, internationale Organisationen, Botschaften, Solidaritätsorganisationen in Guatemala und anderen Ländern verschickt. Momentan 'sind und machen' zehn Frauen und Männer das Studienzentrum für Guatemala, unter dem Motto 'Information und Analyse für den Fortschritt'. Im Folgenden ein Interview mit Hugo Cabrera, Mitarbeiter des CEG: Wie sieht ein Arbeitstag beim CEG aus?Die tägliche Arbeit beim CEG dreht sich in erster Linie um den Report 'Guatemala Heute'. Dafür wird zuerst eine Sichtung aller Medien gemacht und danach kommt das Zusammenfassen der wichtigsten Nachrichten. Eine etwas ungewohnte Tagesroutine ist dafür nötig: es gibt zwei 'Schichten' oder zwei Equipen für das Durchlesen der Medien, eine dauert von ca. 17:00 bis 21:00 Uhr, es werden die Nachrichten der Nachmittagszeitungen, Fernsehen und Radio bearbeitet; die andere beginnt am kommenden Tag um 5:00 Uhr und muss die Nachrichten der Tageszeitungen systematisieren. Der Tagesreport muss spätestens um 09:00 Uhr beendet sein, er wird sofort per E-Mail oder Fax an die AbonnentInnen im In- und Ausland verschickt. Jeder Tag ist ein Wettlauf gegen die Zeit! Parallel dazu werden die anderen Berichte erarbeitet. Zum Beispiel der Analyseservice. Nebst der Schreibarbeit ist es nötig, an verschiedensten Orten Informationen zusammenzusuchen, Organisationen zu besuchen, Podiumsgespräche anhören usw., um mehr Elemente und verschiedene Meinungen für die Nachrichten zu bekommen, und sich so ein möglichst komplettes Bild über die verschiedenen Strömungen, die grossen Einfluss auf die politische und soziale Konjunktur des Landes haben, machen zu können. Gasse und Schreibtisch wechseln sich als Arbeitsort ab. Hat die Arbeit des CEG eine politische Absichten?Ja, natürlich. Deswegen versuchen wir jeden Tag das CEG aufrechtzuerhalten oder wenn möglich zu verbessern. Nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens in Guatemala begannen sich Spielräume für die politische Teilnahme der sozialen Organisation zu öffnen. Aber eines der grossen Hindernisse ist die riesige Desinformation. Betroffen davon sind alle Guatemaltekinnen und Guatemalteken, aber auch viele Personen, die Positionen einnehmen, wo wichtige Entscheidungen getroffen werden: Volksorganisationen, Nichtregierungsorganisationen, Zivile Komitees, etc. Es gibt zahlreiche Gründe für diesen Informationsmangel, z.B., dass die Medien wirtschaftlich mächtigen Gruppen oder Familien gehören, aber auch, dass die Schulbildung der Bevölkerung im Allgemeinen absolut ungenügend ist. Nach oben |
Für die demokratischen Sektoren in Guatemala ist es notwendig, dass sie beginnen, ihre eigenen alternativen Medien aufzubauen, um die Leute auf eine objektive Art über die Geschehnisse im Lande zu informieren. Dies ist unser Beitrag bei der Suche nach neuen Wegen und Waffen um die dringend notwendigen Änderungen im Lande vorantreiben zu können. Unsere Absicht ist es, die Leute zu informieren, damit sie eigene Elemente und Kriterien entwickeln, um Entscheidungen treffen zu können. Welche Bedeutung hat für das CEG die Komunikation mit Partnerorganisationen anderer Länder via E-Mail?Im CEG versuchen wir Leute, die in irgendeiner Form in Kontakt mit unserem Land stehen, über die Geschehnisse in Guatemala zu informieren. Viele von ihnen sind Teil von einem Solidaritätsnetz verschiedener Organisationen oder Gemeinden, oder haben mitgeholfen, die Zeit der Unterdrückung zu ertragen. Im Zeitalter der wirtschaftlichen Globalisierung müssen diejenigen Organisationen und Menschen die eine Gegenposition einnehmen und für den Humanismus kämpfen, unseren Widerstand ebenso globalisieren. Ein Schritt in diese Richtung ist die Förderung der Komunikation. Dabei sind für uns der Fortschritt moderner Technologien von grossem Nutzen. |
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