Carlos Aldana, neuer Verteidigungsminister
Fijáte 325 vom 29. Dez. 2004, Artikel 5, Seite 3
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Carlos Aldana, neuer Verteidigungsminister
Guatemala, 23. Dezember. Pünktlich zum Jahreswechsel gab Präsident einige Änderungen in seinem Regierungskabinett bekannt, wobei vor allem die Nachfolge des bisherigen Verteidigungsminsters, César Méndez Pinelo, Diskussionen auslöste. Ab 2005 ist Carlos Humberto Aldana Villanueva, der bisher als Vizeminister amtierte, neuer Verteidigungsminister. Neuer Vize wird Francisco Bermúdez Amado und Jorge Hugo Flores wird Chef des Miliärischen Generalstabs. Bereits im Vorfeld der Ernennung des neuen Ministers erstellten Menschenrechtsorganisationen ein Profil des möglichen Kandidaten. Laut Rosalina Tuyuc, Leiterin des Nationalen Entschädigungsprogramms für Kriegsopfer (PNR) dürfe ein Verteidigungsminister in keiner Weise in während des Krieges begangene Menschenrechtsverletzungen verwickelt sein. Carmen Aída Ibarra von der Myrna Mack-Stiftung ist der Ansicht, dass sich ein solcher durch seine Verpflichtung an die Demokratie, seinen Respekt der Menschenrechte, seine politische Neutralität und seinen Glauben an Frieden, Gerechtigkeit und Wahrheit auszeichnen müsse. Transparenz und Offenheit sind weitere Atribute, die sich Ibarra von einem zukünftigen Verteidigungsminister wünscht. Nach allem, was man über ihn weiss, erfüllt Aldana diese Kriterien wohl nicht. Nach oben |
Militärangehörige, die aus Angst vor Repressalien anonym bleiben wollen, behaupten, dass Aldana dem Ex-Verteidigungsminister unter Alvaro Arzú, Marco Tulio Espinoza, nahe steht. Espinoza leitete auf illegale Weise ein AntiEntführungs-Kommando und wird der intellektuellen Urheberschaft des Mordes am im Öl-Geschäft tätigen Unternehmer Edgar Ordoñez Prota beschuldigt. Offenbar besteht auch eine enge Beziehung zu Präsident Berger. Aldana selber wird beschuldigt, in seiner damaligen Funktion als Direktor des Militärischen Medizindienstes Geld veruntreut zu haben. Während seiner bisherigen Militärkarriere besetzte Aldana vor allem administrative Posten, womit ihm eigentlich der Rang des Generals und die Möglichkeit, als Verteidigungsminister zu amtieren, gesetzlich nicht erlaubt wäre. Dazu bräuchte er mindestens zwei Jahre ,,praktische" Erfahrung als Leiter einer militärischen Truppe. Gemäss Militärhierarchie wäre der logische Nachfolger von Pinela der bisherige Chef des Militärischen Generalstabs, Ricardo Bustamente Figueroa, gewesen. |
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