Konzepte in Diskussion
Fijáte 339 vom 20. Juli 2005, Artikel 9, Seite 6
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"Femizid: Einige AktivistInnen nutzen diesen Begriff als Synonym für ,,Mord und Totschlag an Frauen". Die Autorinnen Jill Radford und Diana Russell weisen darauf hin, dass damit ,,der verdunkelnden Schleier von den neutralen Begriffen Mord und Totschlag entfernt wird". Gleichzeitig wird mit dem Terminus Femizid der soziale und verallgemeinerte Charakter der genderspezifischen Gewalt unterstrichen und geht über individualisierende, neutralisierende und pathologisierende Ansätze hinaus, die dazu führen, den Opfern die Schuld zuzuschieben. Feminizid: Diejenigen, die diesen Begriff nutzen, heben den politischen Charakter hervor, der den Staat wegen Aktion oder Unterlassung in die Taten involviert. Für die mexikanische Abgeordnete und Feministin Marcela Lagarde setzt sich dieser Charakter zusammen aus dem ideologischen und sozialen Ambiente des Machismo und des Frauenhasses, der zur Selbstverständlichkeit gewordenen Gewalt gegen Frauen, den Gesetzeslücken und den Regierungspolitiken, die ein unsicheres Zusammenleben für die Frauen generierten und alle Verbrechen gegen diese begünstigten. Nach Ansicht der Soziologin Julia Monárrez Fragoso impliziert der Begriff Feminizid die Zustimmung der Autoritäten, Personen und Institutionen, die die politische, wirtschaftliche und soziale Macht unter Kontrolle haben." (laCuerda 79, Juni 2005) Nach oben |
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