Álvaro Colom frei unter Kaution
Fijáte 341 vom 17. Aug. 2005, Artikel 8, Seite 6
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Álvaro Colom frei unter Kaution
Guatemala, 10. Aug. Álvaro Colom Caballeros, ehemaliger Präsidentschaftskandidat der Partei Nationale Einheit der Hoffnung (UNE) bleibt dem Gerichtsprozess wegen unangebrachter Verschleierung unterworfen, geniesst aber nach Zahlung einer Kaution von 50´000 Quetzales seine Freiheit. Gegen ihn war ermittelt worden, da seine Partei Gelder erhalten hatte, die vom Nationalen Rechnungshof (CGCN) stammten und die Wahlkampagne 2003 der UNE finanzieren halfen. Während der Audienz überraschte die Staatsanwaltschaft mit dem Antrag, Colóm nicht wegen der ursprünglich ihm vorgeworfenen Geldwäsche, sondern eben wegen Verschleierung den Prozess zu machen, da die juristischen Bedingungen für den ersten Vorwurf nicht belegt werden konnten. Auch der Ex-Präsidentschaftskandidat der Partei des Nationalen Fortschritts (PAN) Leonel López Rodas wurde zur Offenlegung der Parteibücher vor Gericht zitiert, auch die PAN soll vom CGCN Kampagnengelder erhalten haben. Zur ersten Anhörung meldete sich López Rodas jedoch krank, seinem Prozess wird er jedoch wohl nicht entgehen können. Gemäss den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft waren beiden Parteien jeweils ein Scheck über 500´000 Quetzales aus den Fonds der CGCN überreicht worden. Unauffällig möglich war dies über die Nicht-Regierungsorganisation Amigos en Acción klangvoll: ,,Freunde in Aktion". Aufgrund dieser Triangulierung der Geldüberweisung gibt es noch weitere Verdächtige, derzeit noch auf freiem Fuss. Derweil stehen Rina Sanchinelli und Obdulia del Tránsito Romero von der PAN sowie Edward López Gramajo von den ,,aktiven Freunden" bereits vor Gericht. Unterdessen wartet Óscar Dubón Palma, ehemaliger leitender Rechnungsprüfer, der seit letztem Jahr in Haft ist, auf seinen Prozess, der für Mitte August angesetzt ist. Nach oben |
Ähnlich wie im Rechtsfall von Wohlers & Co. (siehe nebenstehender Artikel), benannten soziale AktivistInnen auch Colóm und seine ParteikollegInnen als von der Regierungspartei GANA ,,bestochen", gegen ihre Stimme für den DR-CAFTA ihrem Gerichtsprozess entgehen zu können. Immerhin ist dieser für Colóm vorteilhaft ausgegangen, während die Stimmen der FRG und der UNE im Kongress fundamental für die Verabschiedung des Freihandelsabkommens waren. |
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