Konzentrationslagerpläne in den USA
Fijáte 365 vom 2. August 2006, Artikel 4, Seite 4
Original-PDF 365 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 --- Nächstes Fijáte
Konzentrationslagerpläne in den USA
Guatemala, 24. Juli. Als ob es sich um Kriegsgefangene handeln würde, wollen US-amerikanische Mitglieder der Republikanischen Partei nun MigrantInnen in Konzentrationslager schicken, so ihr neuester Vorschlag, eingereicht in einer Gesetzesinitiative. Diese beinhaltet ebenso, die bislang durch die vor allem nicht-dokumentierten MigrantInnen gestellte und dringend benötigte billige Arbeitskraft durch Sträflinge zu ersetzen. Don Goldwater, Kongressmitglied und Gouverneurskandidat für den an Mexiko grenzenden US-Bundesstaat Arizona, ist gar der Ansicht, dass es an der Zeit ist, die "Harte Hand" anzuwenden und die Nationale Sicherheit vor jegliche Migrationsreform zu stellen, die "lediglich Millionen Personen begünstigen würde, die das Gesetz gebrochen haben". Goldwaters Vorschlag, der vorherige Initiativen in seiner Radikalität noch übertrifft, sieht Massendeportationen vor sowie den Einsatz der Nationalwache, um die Konzentrationslager zu errichten. Die MigrantInnen indes sollen eine - die seit Monaten an der Grenze zwischen Mexiko und den USA geplante und sich im Bau befindende - Mauer bauen und die Wüste säubern, "die sie auf ihrem Reiseweg verunreinigen". Die Deportationsidee teilt Goldwater mit anderen RepublikanerInnen, wie Dana Rohrabacher, die diese in Millionenhöhe vorsieht, wie es während der Jahre der Grossen Depression (1929 - 1930) geschah. Nach oben |
Die Kriminalisierung der MigrantInnen in den Vereinigten Staaten zeigt sich zudem in der Tatsache, dass im letzten halben Jahr in 30 US-Bundesstaaten mindestens 75 Gesetzesinitiativen berücksichtigt wurden, die entweder den Exodus der MigrantInnen vorsehen oder aber jene Unternehmen im Visier haben, die diese anstellen. Bis vor kurzem wurde noch die Hoffnung gehegt, einen Konsens über eine "gerechte und weitreichende" Migrationsreform zu erreichen. Doch diese scheint immer weiter entfernt, just vier Monate vor Staats- und Legislativwahlen in verschiedenen US-Bundesstaaten, in denen der Anti-MigrantInnendiskurs die politische Debatte dominiert. |
Original-PDF 365 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 --- Nächstes Fijáte