Guatemala an dritter Stelle in LA
Fijáte 395 vom 10. Oktober 2007, Artikel 8, Seite 6
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Guatemala an dritter Stelle in LA
Guatemala, 02. Okt. Von 1000 Frauen, die in Guatemala ein Kind gebären, sind 114 zwischen 15 und 19 Jahren alt. Das ist die dritthöchste Rate minderjähriger Mütter in ganz Lateinamerika. So schlagen nun das Lateinamerikanische Zentrum Gesundheit und Frau (CELSAM) sowie zahlreiche nationale Organisationen vor, den 26. September als "Tag der Verhütung von Schwangerschaften bei Heranwachsenden" zu deklarieren, um auf das täglich wachsende Phänomen aufmerksam zu machen. Miriam Betancourt, Vizepräsidentin des GynakologInnenverbandes, benennt als ein wesentliches Problem, dass gerade einmal 18% der 20jährigen Frauen irgendeine Methode der Familienplanung anwenden, der Rest läuft die Gefahr einer ungewollten Schwangerschaft, der Ansteckung sexuell übertragbarer Krankheiten bis hin zum Tod wegen Komplikationen bei der Geburt oder der Abtreibung. Die Präsidentin der Guatemaltekischen Vereinigung der Medizinerinnen, Rossana Cifuentes, weist zudem auf Zahlen hin, denenzufolge 27% der Frauen der Oberschicht vor dem 20 Lebensjahr Mütter werden, in der gesellschaftlichen Mittelschicht sind es dagegen 52% und in der Unterschicht gar 62%. Dabei unterstrich Cifuentes die Notwendigkeit von Programmen, die den Jugendlichen beider Geschlechter den Zugang zu Bildung, Gesundheit, Information und Familienplanung im Speziellen garantieren. Sara Ortiz, Vertreterin von CELSAM, ist es wichtig zu betonen, dass die Organisationen nicht gegen die Mutterschaft als solche sind, sondern fordern, dass die Jugendlichen und Heranwachsenden gebildet werden, damit sie den angemessenen Zeitpunkt auswählen können, um verantwortungsvolle Eltern zu sein. Doch derzeit sehen sich 68% der jungen Mütter unter 20 gezwungen, ihre Ausbildung an den Nagel zu hängen, der Grossteil von ihnen hat noch nicht einmal die Grundschule abgeschlossen. Auch Ileana Alamilla greift das Thema der jugendlichen Schwangerschaften in ihrer Kolumne auf und appelliert, dass die Verbreitung von Informationen über die Sexuellen und Reproduktionsrechte endlich von den diversen Vorurteilen befreit werden müsste. Schliess-lich könnten die Schwanger- und Elternschaften in der Jugend tragische Konsequenzen für das Leben und die Entwicklung sowohl der frühreifen Mütter als auch deren Kinder mit sich bringen und nannte den Fall von 76 Mädchen im Departement Chiquimula, die gar im Alter zwischen 10 und 14 Jahren Mütter geworden sind, bekannt wurde diese Situation laut Alamilla zwischen Januar und April dieses Jahres. Nach oben |
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