Sicherheit in Guatemala bleibt Wunschdenken
Fijáte 441 vom 12. August 2009, Artikel 5, Seite 4
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Sicherheit in Guatemala bleibt Wunschdenken
Guatemala, 3. August. Ein Gutachten des Büros des Menschenrechtprokurats (PDH) zeigt auf, dass die Gewalt in Guatemala im ersten Halbjahr 2009 nicht abgenommen hat: allein 78 Busfahrer wurden ermordet, 16 ihrer Helfer und 33 Passagiere. Insgesamt wurden 1908 Personen in diesem Zeitraum Opfer von tödlicher Gewalt. Ausserdem stieg die Anzahl der Entführungen in den letzen drei Monaten, gemäss der Zivilen Nationalpolizei (PNC) und der Informationsabteilung der Regierung. Im Mai wurden sieben Entführungen verzeichnet, im Juni fünfzehn und elf im Juli. Gemäss verschiedener Analysen koinzidiert der Anstieg mit dem Amtsbeginn des neuen Polizeidirektors, Porfirio Pérez Paniagua (8. Juni 2009), der die entlassene Marlene Blanco Lapola ersetzt. Dieser allerdings führt die Tatsache darauf zurück, dass mehr Entführungen angezeigt werden, weil das Vertrauen in die Autoritäten gestiegen sein soll. Auch enden viele der Entführungen mit dem Tod der Personen, selbst wenn die Familie das Lösegeld bezahlt, wie z.B. im Fall des kürzlich ermordeten 12-jährigen Byron Arnulfo Rustrián Osorio, Sohn des Vizebürgermeisters von Palín, Escuintla. In einem Bericht der PDH vom Anfang des Jahres heisst es, dass Kinder und Jugendliche ein Hauptziel von Entführungen sind - mit einem Anteil von 37% aller Erpressungen im Polizeibeamte mit den für die Entführungen verantwortlichen Banden verstrickt wären, weshalb einige Kommissare ausgetauscht wurden und 385 weitere wegen verschiedener Delikte überprüft werden. Nach oben |
Gleichzeitig wurden 171 Angriffe auf MenschenrechtsverteidigerInnen in diesen ersten sechs Monaten des Jahres verzeichnet, was einem Anstieg von 26,90% gegenüber 2008 entspricht, wie die Einheit zum Schutz der MenschenrechtsverteidigerInnen (UDEFEGUA) berichtet. |
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