UNO-Kommission gegen Folter verurteilt Guatemala
Fijáte 224 vom 6. Dez. 2000, Artikel 3, Seite 3
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UNO-Kommission gegen Folter verurteilt Guatemala
Genf, 24. November. Vom 13.-24. November tagte in Genf die UNO-Kommission gegen Folter. Am 21. November beriet die Kommission über die Situation in Guatemala. Anlässlich des 'Tag des Kindes' lud die Menschenrechtsorganisation Amnesty International die Guatemaltekin Adriana Portillo ein, vor der Kommission ihre Aussage zu machen. Adriana Portillos zwei Kinder und ihre Schwester wurden 1981 vom guatemaltekischen Geheimdienst entführt. Seither weiss sie nichts von ihnen. Portillo hat die Stiftung Wo sind die Kinder? gegründet, die seit August dieses Jahres auch in Guatemala arbeitet. In ihrer Rede wies Portillo darauf hin, dass von den 6159 Fällen, die im Bericht der Wahrheitskommission (CEH) dokumentiert sind, 11% Kinder betreffen. Die Ungewissheit, der die Angehörigen von Verschwundenen ausgesetzt sind, sei ebenso eine Form von Folter, meinte sie. Amnesty International forderte die UNO-Organisation auf, eine Spezialkommission einzusetzen, die sich für die Verschwundenen in Guatemala einsetzt. Der Vorschlag wurde positiv aufgenommen. Nach oben |
Auch der guatemaltekische Staat legte der Kommission gegen Folter ihren Bericht vor. In ihrer Schlussresolution vermerkte die Kommission: "Die guatemaltekische Regierung hat die Pflicht, sämtliche Anstrengungen zu unternehmen, um das Schicksal der Verschwundenen herauszufinden. Ausserdem müssen die Hinterbliebenen entschädigt und die Verantwortlichen bestraft werden." Laut der UNO-Mission für Guatemala MINUGUA werden noch heute jährlich durchschnittlich 21 Fälle von Folter bekannt. |
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