Budget 2001 verabschiedet
Fijáte 224 vom 6. Dez. 2000, Artikel 4, Seite 3
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Budget 2001 verabschiedet
Guatemala, 1. Dezember. Die Budgetdiskussionen im Kongress während der letzten Wochen zeigten, dass nicht nur die einzelnen Parteien unterschiedliche Vorstellungen über die Finanzpolitik haben, sondern dass auch innerhalb der Regierungspartei, der Republikanischen Front Guatemalas (FRG) unterschiedliche Ansätze vorhanden sind. Die internen Streitigkeiten zwischen der FRG-Exekutive und -Legislative haben sich entsprechend auf die Budgetdebatte konzentriert. Die Einen, unter anderem der Finanzminister, vertrauten darauf, mit einer entsprechenden Reform das Steuerdefizit zu reduzieren, und versprachen dadurch zusätzliche Einnahmen. Die Andern bezeichneten diese Massnahmen als "unrealistisch und phantastisch" und forderten ihrerseits eine Reduktion der Ausgaben. Das Ergebnis ist eine unglückliche Mischung aus beidem. Das nun am 29. November von der FRG mit Unterstützung der ChristdemokratInnen (DCG), der Demokratischen Union (UD) und der Freiheitlich-Progressiven Partei (PLP) verabschiedete Budget ist um rund zehn Prozent tiefer als das vom Finanzministerium vorgelegte. Die Oppositionsparteien Allianz Neue Nation (ANN) und Partei des nationalen Fortschritts (PAN) stimmten gegen die Annahme des Budgets. Gekürzt wurde vor allem im Erziehungs- und Gesundheitsbereich. Dem Erziehungsministerium wurden das Stipendienprogramm und das Alphabetisierungsprogramm gekürzt. Der Universität San Carlos wurden 162 Millionen Quetzales (ca. 21 Millionen US-$) gestrichen. Das Gesundheitsministerium bekommt weniger Geld für seine Präventionsprogramme. Stark gekürzt wurden auch die Gelder des Obersten Gerichtshofes und des Verfassungsgerichts. Nach oben |
Doch auch die 'Steuererhöhungs-Fraktion' erzielte ein paar Erfolge: Unter Enthaltung der Stimmen der PAN und der Unionistas wurden die Steuern auf Zement und die Einkommenssteuer erhöht. Auch mit ihrem Vorschlag zur Erhöhung der Alkoholsteuer (siehe fijáte 223) kam die FRG mit Unterstützung eines Teils der ANN-Abgeordneten durch. An einer Pressekonferenz gab Präsident Alfonso Portillo zu, dass die Budgetkürzungen "einige wichtige Ministerien treffe, aber wir haben keine andere Wahl". Dafür sei in diesem Budget die Rückzahlung von 3500 Millionen Quetzales (ca. 454 Millionen US-$) Auslandschuld inbegriffen. Die externe Verschuldung sei im Moment so hoch wie noch nie und er führe das auf die Misswirtschaft seines Vorgängers zurück, erklärte Portillo. Die Tatsache, dass vor allem soziale Projekte von der Budgetkürzung betroffen sind, wird von den Volksorganisationen stark kritisiert. Auch MINUGUA befürchtet, dass diese Massnahmen in erster Linie die soziale Entwicklung auf dem Land betrifft. |
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