Erhöhung der Mehrwertsteuer in Diskussion

Schon im Januar brachten der Finanzminister und der Chef der Nationalbank die Erhöhung der bisher 10%igen Mehrwertsteuer (IVA) um 2% ins Gespräch, um das Steuerdefizit möglichst niedrig zu halten und um die Friedensverträge einzuhalten.

Tatsächlich gab es im vergangenen Jahr eine mehrheitliche Zustimmung der im Steuerpakt vertretenen gesellschaftlichen Sektoren für eine derartige Erhöhung, aber angesichts der Verschwendung von Steuergeldern durch den Präsidenten selbst und die vielerorts unverantwortliche Korruption und private Bereicherung an öffentlichen Geldern, kündigten die Organisationen des Volkes ihr gegebenes Wort auf.

Der Hintergrund der beabsichtigten Verbrauchsteuererhöhung dürfte das bevorstehende Treffen mit den Geberländern zur Finanzierung der Umsetzung der Friedensverträge sein, die ja bekanntlich in die Länge gezogen worden ist. Als eigener Beitrag dafür sollte Guatemala ernsthaft eine Steuerreform durchführen, um die Staatseinnahmen zu erhöhen, um damit soziale Entwicklung zu finanzieren.

Bisher hat aber das existierende polit-ökonomische Machtverhältnis erfolgreich verhindert, dass eine Reform in Angriff genommen wurde, die die Lasten von den Konsumsteuern zu den direkten Steuern umverteilt.