Gleichschaltungsversuch von Fodigua
Fijáte 261 vom 5. Juni 2002, Artikel 11, Seite 6
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Gleichschaltungsversuch von Fodigua
Guatemala, 28.Mai. Die indigenen Organisationen, die Entwicklungsprojekte in den Gemeinden durchführen, äussern ihre Besorgnis hinsichtlich der Versuche der Regierung, Einfluss auf den Indigenen Entwicklungsfond von Guatemala (Fodigua) auszuüben. Marco Tulio Gramajo Tipas, Leiter der Coordinadora Indígena y Campesina, die Mitglied dieses Fonds ist, erklärte in einer Pressekonferenz, dass die Exekutive der Regierung vorhabe, das Regierungsabkommen 435-94 zu reformieren, welches die Grundlage für die Existenz der indigenen Institution darstellt. Eine Änderung dessen wäre eine direkte Einmischung in die indigenen Angelegenheiten und würde ausserdem die Auseinandersetzung zwischen den Gemeinden begünstigen. Gramajo fügte hinzu, dass sich das Land derzeit immer wieder mit Momenten des Wahlkampfes konfrontiert sieht, in denen die FRG um jeden Preis alle nationalen Instanzen für sich gewinnen will, was die indigenen Gemeinden jedoch nicht zulassen. Bislang besteht der Vorstand von Fodigua aus sieben Mitgliedern, von denen einer die Regierung vertritt. Plan der FRG ist nun, dass vier der Vorsitzenden von der Exekutive des Landes gestellt werden sollen - die Gemeinden blieben demnach ohne jegliche Stimme bzw. würden im Zweifel locker überstimmt. Nach Ansicht des Fonds wäre es aber eher Sache der Gemeinden, sich um die Wahl ihrer Vorsitzenden zu kümmern oder auch die indigenen Institutionen neu zu strukturieren, so wie es in den internationalen Verträgen und v.a. im Abkommen 169 der IAO festgelegt wurde. Dieser sieht in Bezug auf die Identität und Rechte der indigenene Völker vor, dass diese Mitbestimmungsrecht an politischen Entscheidungen und und vor allem Selbstbestimmungsrecht über ihre eigene Rolle haben, was in diesem Fall grob verletzt werden würde. Nach oben |
Des weiteren wurde von Fodigua beanstandet, dass die Kommission für Umstrukturierungen und Reformen, die vom Sekretariat für strategische Analyse (SAE) koordiniert wird, aus sieben OrganisationsleiterInnen aus der Hauptstadt besteht, die weder repräsentativ sind, noch wirkliche Kenntnisse von den Bedürfnissen der indigenen Völker haben. |
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