Wallfahren - auch eine Form von Protest
Fijáte 280 vom 12. März 2003, Artikel 8, Seite 5
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Wallfahren - auch eine Form von Protest
Guatemala, 28. Feb. Padre Rigoberto Peréz, Pfarrer von Nebaj, und neun Mitglieder seiner Kirchgemeinde haben eine Fusswallfahrt nach Antigua Guatemala unternommen. Sie starteten am 21. Februar nach einer Messe um 4 Uhr in der Früh; an diesem Tag vor einem Jahr war die Pfarrei niedergebrannt worden (siehe ¡Fijáte! 258). Der Gruppe gehört u.a. der Besitzer eines kleinen Ladens an, in dem angeblich der Brand durch einen Kurzschluss ausgelöst wurde. Es steht aber inzwischen fest, dass es mehrere Brandherde innerhalb des Pfarrhauses gab. Die 210 km lange Pilgerreise nach Antigua Guatemala ans Grab des heiligen Pedro, dem Bruder der Armen, soll eine Reise des Verzeihens und des Dankes sein. In einem Brief an die deutsche Solidaritätsbewegung schreibt Padre Rigoberto: "Ohne auf Gerechtigkeit zu verzichten, fühle ich die Notwendigkeit, denjenigen zu verzeihen, die den Brand verursacht haben und ein Zeichen des Dankes zu setzen gegenüber allen nationalen und internationalen Personen und Institutionen, die ein Wächteramt wahrnehmen in Bezug auf die Menschenrechtslage in Guatemala." In Nebaj haben die Arbeiten zum Wiederaufbau des Pfarrhauses noch nicht begonnen. Die Staatsanwaltschaft begründet den 'Baustopp' damit, dass die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen seien. Gemäss Padre Rigoberto zeigen die zuständigen Stellen aber kein Interesse daran, diese Untersuchungen weiter voranzutreiben. Er selber hat mehrmals telefonische Todesdrohungen bekommen, in denen man ihm sagte, er solle aufhören, die Sache zu untersuchen, falls ihm sein Leben lieb sei. Nach oben |
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