Hat er oder hat er nicht... Konten in Panama?
Fijáte 290 vom 30. Juli 2003, Artikel 4, Seite 4
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Hat er oder hat er nicht... Konten in Panama?
Guatemala, 24. Juli. Eine Sonderkommission der guatemaltekischen Staatsanwaltschaft kam nach einer achttägigen Untersuchung zum Schluss, dass die Verfahren gegen Präsident Portillo und Vizepräsident Juan Francisco Reyes López wegen angeblicher Konten und Beteiligung an off-shore-Unternehmen in Panama, eingestellt werden könnten, da dies alles nicht wahr sei (siehe ¡Fijáte! 255 und 284). Dies beweise auch ein Bericht der höchsten Bankenkommission von Panama, der in Kürze dem guatemaltekischen Obersten Gerichtshof (CSJ) überreicht werde, erklärte Apolo Mazariegos von der Staatsanwaltschaft. Diese Äusserung machte er in Abwesenheit seiner Vorgesetzten, der Sonderstaatsanwältin für Korruption, Tatjana Morales. Diese erklärte sich nicht einverstanden mit dem Ergebnis der Kommission und reichte ihre Kündigung ein. Zudem meldete sie, dass sie Todesdrohungen bekäme. Zum Rücktritt gezwungen sah sich im April 2003 bereits ihre Vorgängerin Karen Fischer, die von Generalstaatsanwalt de León Argueta unter Druck gesetzt wurde, die Untersuchungen gegen Präsident Portillo einzustellen. Der Rücktritt von Morales wurde von den guatemaltekischen Menschenrechtsorganisationen bedauert, war sie doch als eine ehrliche und effizient arbeitende Anwältin bekannt. Gleichzeitig erschien nun in der guatemaltekischen Presse die Meldung, dass die Herren Portillo und Girón (sein Privatsekretär) ein am 17. Januar 2001 eröffnetes Nummernkonto bei einer panamenischen Bank besitzen. Diese Meldung wurde vom panamenischen Generalprokurat bestätigt. Nach oben |
Im Gegensatz zu ihren guatemaltekischen BerufsgenossInnen, wollen die RichterInnen des CSJ in Panamá die Untersuchung weiterführen. Und zwar nicht nur gegen Portillo, sondern auch gegen weitere guatemaltekische Regierungsfunktionäre. Am 18. Juli krebste dann auch die guatemaltekische Generalstaatsanwaltschaft zurück und gab bekannt, dass man selbstverständlich die Untersuchungen im Fall Panama weiterführen werde. "Wir dekken niemanden" versicherte de León Argueta und erklärte, die Sonderkommission sei mit ihrem Entscheid viel zu früh an die Öffentlichkeit getreten. Es wäre an Tatjana Morales gelegen, in dieser Angelegenheit das letzte Wort zu haben. "Doch wenn sie gehen will, soll sie gehen", kommentierte er Morales' Rücktritt. Als ihre Nachfolgerin ernannte er Lily Chinchilla. Portillo seinerseits will "nie mehr ein Wort über die Conexión Panamá" hören. Es sei alles eine Zeitungsente von Siglo XXI, sagte Portillo und versicherte weiter, er sei im Besitz eines Briefes der panamenischen Präsidentin Mireya Moscoso, in dem sie ihm persönlich versichere, dass er keine Konten in ihrem Land besitze. |
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