"Tagebuch" einer Wahlbeobachterin
Fijáte 297 vom 18. Nov. 2003, Artikel 4, Seite 3
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"Tagebuch" einer Wahlbeobachterin
Guatemala, 10. Nov. Akkreditiert als Wahlbeobachterin der Menschenrechtsorganisation CALDH habe ich die Wahlen am vergangenen Sonntag in Quetzaltenango verfolgt. Ich muss gestehen, dass ich meine Rolle als Wahlbeobachterin wohl etwas strapaziert habe, denn ich habe in erster Linie die fiscal municipal der Nationalen Revolutionären Einheit Guatemalas, URNG, auf ihren Rundgängen durch die Wahlzentren und beim Verfolgen von Unregelmässigkeiten während des Wahlprozesses begleitet. Die offizielle Akkredition erlaubte mir den Zutritt zu den Wahllokalen sowie zum regionalen Sitz des Obersten Wahlgerichts (TSE). 4.00 Uhr: Maria weckt mich. Sie ist unsere Chauffeuse des heutigen Tages. Um halb fünf Uhr müssen wir Mercedes, die vom Wahlgericht akkreditierte Vertreterin der URNG abholen. Es reicht gerade noch für eine Dusche und einen schnellen Kaffee. 4.30 Uhr: Mercedes bittet uns, einen Stimmenzähler ihrer Partei, der in ihrer Nachbarschaft wohnt, abzuholen. Jede Partei stellt für jede Wahlurne eineN sogenannteN fiscal, der oder die den ganzen Tag die Stimmabgabe verfolgt und am Schluss die Auszählung überwacht. Neben den fiscales gibt es an jeder Urne fünf Personen vom Obersten Wahlgericht (TSE): Sie übergeben den Leuten ihre Stimmzettel, suchen die Personen im Wahlregister und leiten auch sonst das ganze Wahlprozedere. In Quetzaltenango gibt es 17 Wahllokale mit insgesamt 132 Urnen. Wir laden den Stimmenzähler bei seinem Wahllokal ab und begeben uns ins Büro der URNG. Hier ist schon einiges los, Stühle müssen in die verschiedenen Wahllokale gebracht werden, damit die StimmenzählerInnen nicht den ganzen Tag stehen müssen. Bald kommt auch schon das Frühstück, das ebenfalls in die Wahllokale verteilt werden muss. Wir begeben uns auf eine erste Runde durch die Wahllokale, um zu schauen, ob alle fiscales gekommen sind und von den Vorsitzenden des TSE akkreditiert wurden. Während wir zum zweiten Wahllokal fahren, bekommt Mercedes einen Anruf, dass eine StimmenzählerIn ihre Unterlagen für die Akkreditierung nicht hat. Gleichzeitig wird sie darüber informiert, dass an einem andern Ort der Vertreter des TSE die Stimmenzählerin nicht akzeptieren will. Wir trennen uns, ich nehme ein Taxi, um der Frau ihre Unterlagen zu bringen. Auf der Fahrt erzählt mir der Taxifahrer, er habe extra die ganze Nacht durchgearbeitet, damit er am Tag mit seiner Familie wählen und dann gemeinsam Mittagessen gehen könne Wir diskutieren ein bisschen darüber, ob "seine" Partei wirklich die richtige sei ich erinnere mich daran, dass ich eine "neutrale" Wahlbeobachterin bin und halte mich zurück. 7.00 Uhr: Ich treffe mich wieder mit Mercedes und Maria. Gemeinsam nehmen wir an der offiziellen Eröffnung der Wahlen 2003 durch das Oberste Wahlgericht (TSE) in Quetzaltenango teil. Im Saal, wo sich das Zentrum des TSE befindet, haben sich auch verschiedene lokale Radio- und Fernsehstationen eingerichtet. Wir stellen uns dem Verantwortlichen des TSE vor und erfahren dabei, dass rund 100 Plastiksäcke, in denen die ausgefüllten Stimmzettel gesammelt werden, fehlen. Mein Vorschlag, einfach Müllsäcke zu verwenden, wird dankbar aufgenommen, obwohl die Säkke laut Wahlgesetz transparent sein müssen. (Später am Tag finden wir die fehlenden Plastiksäcke in eben diesem Zentrum des TSE wieder sie werden als Abfallsäcke verwendet.) Wir besuchen verschiedene Wahlzentren und sind erstaunt darüber, dass bereits ab 7 Uhr früh die Leute Schlange stehen. Es ist überall ruhig und wir beschliessen, frühstücken zu gehen. 9.00 Uhr: Kaum haben wir unser Sandwich gegessen, werden wir darüber informiert, dass Leute in Bussen aus den Aussenquartieren ins Zentrum herangefahren, ihre Identitätskarten und Stimmausweise geprüft und sie mit Pick-ups auf die einzelnen Wahllokale verteilt werden. Wir fahren zum Ort des Geschehens und tatsächlich. Die Sache ist von der Partei UNE organisiert. Wir weisen ihre VertreterInnen darauf hin, dass es verboten ist, in der Nähe von Wahllokalen (und ein solches befindet sich gleich um die Ecke) Propaganda zu machen. Die UNE gibt uns recht und zieht sich zurück. Wir warten sicherheitshalber noch eine Weile, und schon kommt der nächste Bus angefahren. Offenbar wurden sie vorgewarnt, denn das Überprüfen der Wahlausweise und das Aufteilen der Leute finden im Bus drinnen statt. Mercedes ruft die Staatsanwaltschaft an, um Anzeige zu erstatten, während ich in den Bus steige und Fotos des Geschehens mache. Unterdessen haben sich auch Vertreter anderer Parteien zu uns gesellt und protestieren gegen das Vorgehen der UNE. Die Staatsanwaltschaft kommt, es gibt eine hitzige Diskussion, während der ein Mann mir erzählt, dass hinter dem Fussballstadion die PAN dasselbe mache und gleichzeitig Geld an die Leute verteile. Während die Staatsanwaltschaft die Anzeige von Mercedes aufnimmt, beschliessen Maria und ich, nach Llano de Pinal zu fahren, dem Quartier, aus dem die Leute herangekarrt wurden um zu schauen, wie die Situation dort aussieht. Auf der Fahrt erfahren wir aus dem Radio, dass landesweit die Menschen zu den Urnen strömen und das TSE befürchtet, dass ihnen die Stifte, mit denen die Stimmenden ihre Kreuze machen, ausgehen. Die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, zu kollaborieren und ihre eigenen Stifte mitzubringen... Ebenfalls erfahren wir, dass in Chajul beim Ansturm auf ein Wahllokal zwei Frauen erdrückt wurden. In Llano de Pinal ist alles ruhig und wir fahren zurück. 11.00 Uhr: Unterdessen hat Mercedes einen Anruf aus dem Quartier San Antonio erhalten, wo etwas mit dem Wahlregister nicht stimmt sowie aus einem Wahllokal im Stadtzentrum, wo die Bürgermeisterkandidatin der GANA ihre Stimme abgegeben und den Anlass genutzt hat, vor versammelter Presse Wahlkampagne zu betreiben. Wir fahren zuerst dort vorbei und treffen die Stimmenzählerin der URNG. Diese ist bereits dabei, die Staatsanwaltschaft über den Vorfall zu informieren. Sie erzählt, dass sich sowohl die fiscales aller Parteien (inkl. der GANA), wie die wartenden WählerInnen gegen den Auftritt der GANAKandidatin wehrten und sie quasi aus dem Wahllokal warfen. Einzig die anwesenden WahlbeobachterInnen des Mirador Electoral hätten nicht reagiert. Auf dem Weg nach San Antonio fahren wir am Stadion vorbei, wo tatsächlich die PAN ihre Busse stationiert hat. Wir treffen die selben VertreterInnen der Staatsanwaltschaft wie bei den UNEBussen und beschliessen, nicht weiter Zeit zu verlieren sondern endlich nach San Antonio zu fahren. Ich freue mich darauf, nach San Antonio zu kommen, da ich selber ein Jahr lang dort gewohnt habe, und hoffe, bekannte Gesichter wiederzusehen. 12.00 Uhr: In San Antonio treffen wir auf eine aufgebrachte Menschenmenge, die seit Stunden in der prallen Sonne Schlange steht. An einer der vier Urnen stimmt das Wahlregister nicht überein mit den Nummern der Leute, die dieser Urne zugeteilt sind. Ausserdem ist das Wahlregister nicht alphabetisch geordnet. Das bedeutet, dass der Name jeder Person in dem ca. 30 Seiten umfassenden Wahlregister gesucht werden muss. Die meisten werden nicht gefunden. Kurz nach uns trifft der Chef des lokalen TSE ein und verfügt, dass die Namen der Personen, die nicht im Register erscheinen, von Hand aufgeführt werden sollen. Wir weisen ihn darauf hin, dass dies gegen das Wahlgesetz verstosse, da diese Personen wahrscheinlich in einem andern Wahlregister auftauchen und im schlimmsten Fall Fremde unter ihrem Namen die Stimme abgeben. Dem Wahlgerichtschef ist das egal, er zieht sich so schnell wie möglich zurück. Es bleibt uns überlassen, die Leute, die Schlange stehen, zu beruhigen. Ich weise die Leute, die an der Urne arbeiten, nochmals darauf hin, dass sie gegen das Wahlgesetz verstossen, gleichzeitig tun sie mir unendlich leid, dass sie diesen Job machen müssen. Mercedes entscheidet, dass die URNG das Ergebnis dieser Urne anfechten wird und instruiert den anwesenden fiscal. Mercedes müsste ebenfalls in San Antonio wählen, doch da im Moment so viele Leute anstehen, verschiebt sie es auf später. Sie wird zu einem anderen "Notfall" gerufen. Ich beschliesse, noch eine Weile in San Antonio zu bleiben, um zu schauen, wie sich die Situation an dieser einen Urne entwickelt. Im Gespräch mit den Leuten finden wir heraus, dass es vor allem Personen sind, die ihre Daten aktualisieren liessen, die nicht im Wahlregister erscheinen. Das Aktualisieren der Daten war ein Angebot, das die Regierung im Hinblick auf die Wahlen machte, da viele Leute nicht mehr dort wohnen, wo sie angemeldet waren und in den vergangenen Jahren zum Teil weite Reisen antreten mussten, um wählen zu können. Dies erklärt die geringe Wahlbeteiligung der letzten Jahre. Ich bekomme mehrmals zu hören, dass die Leute froh sind um die internationale Wahlbeobachtung und darüber, dass sich jemand "ihrem" Problem annimmt. 15.00 Uhr: Maria bringt Mercedes nach San Antonio, damit sie wählen kann und holt mich zum Mittagessen ab. Als wir zurückkommen, um Mercedes mitzunehmen, werfe ich einen Blick in den Raum, wo die "problematische" Urne steht. Es geht immer noch sehr, sehr langsam vorwärts. Die Leute vom TSE und die fiscales freuen sich, mich wieder zu sehen. Sie sind erschöpft und die anstehenden WählerInnen erbost. Mercedes glaubt, ihren Ausweis, Nach oben |
der ihr erlaubt, als Vertreterin der URNG überall hineinzukommen, verloren zu haben. Wir fahren beim Obersten Wahlgericht vorbei. Dort wird uns mitgeteilt, dass wir dieses Problem beim Personenregister in der Innenstadt lösen müssten. Hier steht ebenfalls eine lange Schlange von Leuten, die uns erzählen, dass sie stundenlang in ihrem vermeintlichen Wahllokal anstanden, um dann zu erfahren, dass sie dort nicht im Wahlregister aufgeführt sind. Hier beim Personenregister wollen sie nun herausfinden, wo sie wählen können. Ich nutze meinen Status als Wahlbeobachterin und schleuse Mercedes an den vielen Leuten vorbei. Während Mercedes ihre Angelegenheit regelt, komme ich mit den Frauen ins Gespräch, die hier Auskunft geben und die sich trotz Stress die Mühe machen, mich zu begrüssen und mir zu danken, dass ich als Wahlbeobachterin unterwegs bin. 16.00 Uhr: Noch während wir im Personenregisteramt sind, bekommt Mercedes einen Anruf, dass eines der Wahllokale schliessen will, obwohl noch längst nicht alle Leute gewählt haben und es noch nicht 18.00 Uhr ist. Wir fahren dorthin und merken, dass es vor allem ein Mann ist, der eine aggressive Stimmung im Wahllokal verbreitet und versucht, andere zu einem Aufruhr anzustiften. Sowie er unsere Anwesenheit bemerkt, zieht er sich zurück. Auch hier werden wir Zeuginnen davon, dass viele Leute nicht im Wahlregister eingetragen sind und wieder weggeschickt werden. Ein alter Mann ist völlig verzweifelt: Dies sei bereits der dritte Ort, wohin er geschickt würde, und auch hier weise man ihn zurück. 17.30 Uhr: In einer halben Stunde werden die Wahllokale geschlossen und das Auszählen der Stimmen wird beginnen. Mercedes bittet mich, nach San Antonio zu fahren und bei der Stimmenauszählung der "problematischen" Urne dabeizusein. Während sie beim TSE das Wahlergebnis schriftlich anfechtet, muss der URNG-Stimmenzähler dies vor Ort tun. Die Schlange vor dem Wahllokal ist noch länger als am Mittag, unterdessen wird es dunkel und kalt. Der Eisverkäufer vom Mittag wird von einer Frau abgelöst, die vor dem Wahllokal warmen Kaffee und Brötchen verkauft. Die Leute verlieren langsam die Geduld. Im ersten Moment richten sie ihre Aggression gegen mich. Sie bitten mich, diesen Vorfall publik zu machen. Ich treffe Leute, die seit sieben Stunden anstehen und wohl noch weitere zwei warten müssen, bis sie an der Reihe sind. Zwei Vertreter der Partei Unionista sind ebenfalls vor Ort. Ich kenne sie vom Morgen, wo sie gegen die UNE und ihre Bustransporte protestiert haben. Sie sind sehr "besorgt" darüber, dass die Leute in der Dunkelheit Schlange stehen müssen und schlagen vor, einen Generator zu organisieren. Ich weise sie darauf hin, dass das nicht ihre Aufgabe sei, sondern diejenige des TSE und dass ich, falls sie hier die grossen Helden spielen würden, eine Anzeige wegen Propaganda im Wahllokal machen werde. Sie sind einsichtig und verziehen sich. Beim Herumstehen schnappe ich verschiedene Geschichten über Orte auf, in denen es zu Krawallen und dem Verbrennen der Urnen und Wahlzettel gekommen sein soll. 19.30 Uhr: Die erste Urne im Wahllokal San Antonio wird geschlossen und die Auszählung der Stimmen beginnt. Ich will unbedingt bei diesem feierlichen Moment dabei sein und werde von den anwesenden fiscales herzlich dazu eingeladen. Zuerst werden die Wahlzettel, die nicht gebraucht wurden, gestempelt. Dieses Prozedere dauert eine Stunde, während der ich merke, dass ich langsam müde werde. Danach beginnt das Auszählen der Stimmen für die Präsidentschaft. Jeder einzelne Stimmzettel wird aus dem Plastiksack gezogen, aufgefaltet, den anwesenden StimmenzählerInnen gezeigt und dann sortiert. Die Stapel von UNE und GANA wachsen etwa gleichmässig, es dauert lange, bis die erste Stimme für die URNG kommt. Danach kommt die Auszählung der Stimmen für das Bürgermeisteramt. Das Prozedere wiederholt sich, nur dass diesmal der Stapel der PAN rasant wächst. Es dauert ewig, die Leute, die hier mit einer wahnsinnigen Geduld und Ehrfurcht die Stimmen zählen, sind unterdessen seit 16 Stunden an der Arbeit. Meine Geduld hingegen geht langsam zu Ende und ich rufe Maria an, sie solle mich bitte hier rausholen. Eigentlich ist es nämlich untersagt, den Raum während der Stimmenzählung zu verlassen, vor allem, wenn sich draussen Leute aufhalten, die noch nicht gewählt haben. 21.30 Uhr. Endlich kommt Maria. Ich entschuldige mich und darf den Raum verlassen. Draussen werde ich Zeugin, wie ein hohes Tier des lokalen TSE etwa 50 Personen, die immer noch an der "problematischen" Urne anstehen, erklärt, dass sie unverrichteter Dinge nach Hause gehen müssen, weil die Wahlzettel zu Ende gingen. Sie sollten doch bitte innerhalb des nächsten Monats ihre Papiere in Ordnung bringen, damit sie wenigstens an der zweiten Wahlrunde teilnehmen könnten...Es beginnt ein grosses Durcheinander, die Leute sind ent- täuscht, wütend und frustriert. Ich verabschiede mich schnell von den StimmenzählerInnen und den TSE-Leuten an dieser Urne und will nur noch weg. Es tut mir so leid, dass sowohl das Anstehen der Leute, um ihre Stimme abzugeben, wie auch die geduldige Arbeit der Urnen-HüterInnen am Schluss angefochten und als ungültig erklärt wird. Wir fahren ins URNG-Büro in der Hoffnung, es seien schon erste Wahlresultate bekannt. Dort angekommen, erfahren wir, dass fast überall die Öffnungszeiten der Wahllokale verlängert wurden, weil es um 18.00 Uhr noch so viele Leute gab, die wählen wollten. Erste Schätzungen, die aufgrund der Resultate einiger weniger Wahllokale gemacht wurden, zeigen eine klare Niederlage der FRG und eine mögliche Stichwahl zwischen der GANA und der UNE. Während der nächsten zwei Stunden starren wir wie hypnotisiert auf den Fernseher, ohne irgend etwas Neues zu erfahren. Unterdessen sind in Quetzaltenango alle Wahllokale geschlossen und das Stimmenauszählen hat überall begonnen. Wir können nur noch warten und beschliessen, ein paar Stunden zu schlafen. Montag, 7.00 Uhr: Ich erwache, weil die Erde bebt und hoffe, dass das kein schlechtes Omen ist. Nach dem Frühstuck fahren Maria und ich zuerst ins URNG-Büro, wo wir ein paar übernächtigte StimmenzählerInnen treffen. Die Tendenz "zweite Wahlrunde" hat sich bestätigt, ebenso die schlechten Resultate der URNG. Nach wie vor ist erst ein Bruchteil der Stimmen ausgezählt. Wir fahren zum Zentrum des lokalen TSE in der Hoffnung, etwas mehr über die Ergebnisse in Queltzaltenango zu erfahren. In der Zeitung lesen wir, dass es an vielen Orten ähnliche Vorfälle und Unregelmässigkeiten gegeben hat, wie auch wir sie erlebt haben. Trotzdem werden die Wahlen bereits als vorbildlich und transparent gelobt. Beim Herumstehen und Warten im TSE fällt mein Blick auf eine Kartonschachtel, auf der steht: Wahlurne 7144, Panzós, Verapaz. Wie erging es wohl jenen rund 600 Personen, die an der Urne Nr. 7144 in Panzós anstanden und erfuhren, dass ihre Wahlzettel nicht geliefert wurden? Am Nachmittag treffe ich auf der Strasse zufällig zwei der TSE-Leute, die in San Antonio die "problematische" Urne betreuten. Sie freuen sich, mich zu sehen und erzählen mir strahlend, sie hätten bis um 5 Uhr in der Früh Stimmen gezählt. Mit den Worten "Wir erwarten dich am 28. Dezember" verabschieden sie sich. |
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