Wasserkraftwerk zur Volksabstimmung
Fijáte 336 vom 8. Juni 2005, Artikel 4, Seite 4
Original-PDF 336 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 --- Nächstes Fijáte
Wasserkraftwerk zur Volksabstimmung
Zacapa, 25. Mai. Angesichts der Opposition der Bevölkerung, Sozialen und Umweltorganisationen liegt die Entscheidung ob des Baus des Wasserkraftwerkes Río Hondo II nun in den Händen der rund 9´000 im Wahlregister eingeschriebenen EinwohnerInnen der Gegend. Diese geben am 3. Juli bei der geplanten und vom Wahlgericht abgesegneten Volksbefragung ihr Urteil ab, ob das Unternehmen Río Hondo S.A., bestehend aus guatemaltekischen, USamerikanischen und italienischen Teilhabern mit einer Investition von rund 50 Mio. US-Dollar den Bau des Alternativen Energie-Kraftwerks am Zusammenfluss der Flüsse Colorado und La Quebrada de La Virgen in Angriff nehmen kann. Die Bevölkerung von Río Hondo hat seit Beginn der Diskussion 1999 um dieses Projekt zahlreiche Aktionen gegen den Bau von Staudämmen durchgeführt. Dazu gehören friedliche Demonstrationen, Seminare, Workshops und Foren; auf einer beantragten Gemeindeversammlung zum Thema kamen 3´000 Unterschriften gegen diese Megaprojekte zusammen. Im Moment der Staudammöffnung laufen mehr als 14 Gemeinden Gefahr im Wasser unterzugehen. Die bei grünem Licht von Seiten der EinwohnerInnen laut Plan bis Ende 2008 fertig gestellte Konstruktion soll eine Höhe von 35 Metern haben und einen Stausee von rund 13 Hektar umfassen. Die elektrische Leistung des Wasserkraftwerks wird auf eine jährliche Generierung von 130 Gigawatt geschätzt. Damit soll gemäss des Unternehmensvertreters Mario Roberto Monterroso der Wasserkraft-Entwicklungsplan der Regierung unterstützt werden, der noch drei weitere Projekte mit einschliesst. Für diese ist eine Inversion von 1,5 Mrd. US-Dollar notwendig, um das Ziel zu erreichen, 800 Megawatt an Energie für die Nachfrage bereitzustellen. Nach oben |
Mit dem Bau von Río Hondo II soll die dem staatlichen Energieinstitut INDE gehörende Wasserkraftanlage Río Hondo I ersetzt werden, die durch den Hurrikan Mitch im Jahr 1998 verstärkt zugeschüttet wurde. Dies ist bei Staudämmen ein relativ normales Vorkommnis und könnte durch eine Säuberung aufgehoben werden. Als alleinige Rechtfertigung für einen neuen Staudammbau langt das Argument nicht. Während das Mischunternehmen sich weiter um die legalen Papiere kümmert, die Konzession wurde ihm bereits 2003 vom INDE ausgestellt, kündigen ihm die lokalen AnwohnerInnen an, am Stichtag eine Überraschung erleben zu dürfen, denn planmässig werden wohl alle Wahlberechtigten "Nein" zu der ausstehenden Bedrohung für ihre Dörfern sagen. |
Original-PDF 336 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 --- Nächstes Fijáte