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Guatemala, 11. Aug. Rund 500 BäuerInnen und private Sicherheitskräfte der Finca La Moca in  Alta Verapaz  nahmen 16 Personen, darunter sechs JournalistInnen, acht Vertreter von  Gewerkschaften  und LandarbeiterInnenorganisationen sowie zwei internationale BegleiterInnen vorübergehend als Geiseln. Die BesucherInnen kamen auf Einladung der Koordination der BäuerInnenorganisationen  CNOC  , und wollten sich eine Eindruck verschaffen über den  Landkonflikt  auf der Finca La Moca, der Anfang Juli ein Todesopfer forderte (siehe ¡Fijáte! 364). Zuerst interviewten sie diejenigen BäuerInnen, die von der Finca vertrieben wurden und sich momentan am Strassenrand eingerichtet haben. Als sie sich auf den Weg machten, die noch auf der Finca lebenden Familien aufzusuchen, wurden sie von einigen Bauern und Sicherheitsleuten des Finqueros festgehalten, die sofort die ganze Dorfgemeinschaft zusammenriefen. Sie blockierten den Weg, zwangen die BesucherInnen, ihre Fahrzeuge zu verlassen und bedrohten sie zum Teil mit  Waffen  . Auch wollte man ihnen die Kameraausrüstungen wegnehmen, da es unter den noch auf der Finca lebenden Leuten solche gibt, auf die ein Haftbefehl ausgestellt ist. Nach drei Stunden und nachdem sie sich vergewissert hatten, dass es sich nicht um RegierungsvertreterInnen sondern um JournalistInnen und VertreterInnen von Volksorganisationen handelte, die sich über die Situation vor Ort informieren wollten, wurden sie wieder freigelassen. Auf dem Rückweg trafen die eingeschüchterten BesucherInnen auf die Polizeibeamten, die losgeschickt wurden, um sie zu "befreien".Nach oben | Der  Menschenrechtsprokurator    Sergio Morales  verurteilte diese Verletzung des Rechts der JournalistInnen auf die Ausübung ihres Berufes und forderte die Regierung auf, endlich den Konflikt auf der Finca La Moca zu einer Lösung zu bringen. |