Genozid-Prozesse weiterhin blockiert
Fijáte 366 vom 15. Aug. 2006, Artikel 6, Seite 4
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Genozid-Prozesse weiterhin blockiert
Guatemala, 8. Aug. Ein Monat ist bereits vergangen, seit die Spanische Untersuchungskommission unter der Leitung von Richter Santiago Pedráz unverrichteter Dinge aus Guatemala abreiste und in Spanien Internationale Haftbefehle gegen acht ehemalige Staatsmänner und Regierungs- bzw. Militärverantwortliche ausstellte, die des Genozids angeklagt sind (siehe ¡Fijáte! 364). Dieser Vorstoss erhielt durchaus die moralische Unterstützung von zwanzig US-amerikanischen Kongressabgeordneten, die ein Schreiben an das US-Justizdepartament und an den Generalstaatsanwalt Alberto González verfassten, in dem sie die "totale Kooperation" bei der Suche nach und der Verhaftung von den Angeklagten forderten und Richter Pedráz ihre Solidarität aussprachen. In Guatemala selber reagierte die Betroffenen hingegen mit Zynismus auf die Ausstellung der Internationalen Haftbefehle. Unterdessen wollte die guatemaltekische Staatsanwaltschaft endlich mit den ersten ZeugInnenvernehmungnen im Fall des Brandes der Spanischen Botschaft, der die Grundlage der Klage von Rigoberta Menchú gegen Benedicto Lucas García, (den flüchtigen) Donaldo Alvarez Ruiz und Germán Chupina Barahona ist, beginnen. Gemäss Carmen Aída Ibarra von der Fundación Mack ist dies als ein Ergebnis des durch den Besuch der Spanischen Delegation ausgelösten Internationalen Druck auf das guatemaltekische Justizwesen zu werten. Doch sie zweifelt daran, dass tatsächlich Bewegung in die Sache kommt. Sie befürchtet sogar, dass dies eine Strategie der Anwälte der Angeklagten ist, weil die guatemaltekischen Untersuchungen die internationalen vorerst ausbremsen würden. Nach oben |
Erste Zeugin im "Botschafts-Fall" wäre Odette de Arzú gewesen, eine ehemalige Mitarbeiterin des Roten Kreuzes, die beim Brand der Spanischen Botschaft im Einsatz war. Sie entschuldigte sich jedoch wegen Krankheit und einer Auslandsreise, während der sie sich in medizinische Behandlung begeben wird. Womit der Suche nach Gerechtigkeit neben den zahlreichen Einsprüchen der Anwälte der Angeklagten ein weiteres Mal verschoben ist. |
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