Mindestlohn vs. Produktivität
Fijáte 374 vom 13. Dezember 2006, Artikel 4, Seite 4
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Mindestlohn vs. Produktivität
Guatemala, 09. Dez. Gleich im Anschluss an die Haushaltsdiskussion wurde das ebenfalls jährlich leidige Thema des Mindestlohns auf den präsidialen Schreibtisch gelegt, der nun gemeinsam mit Arbeitsminister Rodolfo Colmenares per Dekret bestimmen will, worauf sich Arbeitende und Arbeitgebende in der Nationalen Gehaltskommission (CNS) nicht einigen konnten. Dabei unterstützt Berger eindeutig den Vorschlag der Arbeitgeber, in Zukunft für Produktivität zu zahlen, währenddessen die ArbeitnehmerInnen eine 50%ige Erhöhung des aktuellen Mindestlohns fordern. Dieser, so Daniel Pascual von der BäuerInnenvereinigung CNOC, werde in den meisten Fällen gar nicht erst gezahlt, und wenn sie ihren Lohn bekämen, sei dies oft verspätet und unter Abzug von verbrauchten Lebensmitteln und Wohnraum auf den Fincas. Auf internationaler Ebene haben die Landarbeitenden den Staat Guatemala bereits angeklagt, da er gegen die im Freihandelsvertrag mit den USA (TLC) firmierten Garantien verstosse, die den Angestellten eine gewisse Sicherheit in Sachen Arbeitsbedingungen, Mindestlohn, Arbeitsstunden und Gesundheitsversorgung geben sollten. Nach oben |
Und gerade gab die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) bekannt, dass Guatemala es nicht schaffe, Arbeitsplätze zu generieren, die den Ansprüchen entsprechen, um tatsächlich die Armut zu reduzieren, von der 60% der Bevölkerung betroffen sei. Berger hatte bereits im Vorhinein angekündigt, dass die Löhne auf keinen Fall im Januar erhöht werden würden, vielmehr spekuliere er auf eine allmähliche Einigung und Anpassung in den ersten drei Monaten des Jahres. |
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