Gesetzliches Ambiente im Luxushotel

Guatemala, 25. Okt. Anabella de León, eine der ohnehin am meisten wegen Korruption kritisierten Abgeordneten und zudem Vorsitzende der Haushaltskommission des Kongresses, hat sich mit ihrer Kommissionskollegin Conchita Mazariegos und einer Beraterin einen schönen Tag in Antigua geleistet - für 14´083 Quetzales (ca. US-$ 1´800) für Unterkunft und Verpflegung und anlässlich der Bearbeitung von zwei Gesetzesinitiativen, also auf Staatskosten. Die Abgeordnete für die Patriotische Partei (PP) stand schnell vor dem Pranger. Sowohl ihre eigene Partei als auch Abgeordnete der Nationalen Einheit der Hoffnung (UNE) beantragten bei der Direktion der Legislative mit Erfolg, dass den Parlamentarierinnen diese Spesen nicht erstattet würden. Der Antrag der UNE, die Präsidentin der Kommission, die eigentlich für einen angemessenen Umgang mit den Staatsgeldern zu sorgen hat, sollte ihr vorsitzendes Amt niederlegen, wurde dadurch nichtig gemacht, dass die anderen Fraktionen den Plenarsaal verliessen.

Fraktionschefin der PP Roxana Baldetti, die häufig deutliche Worte wählt, kommentierte denn auch: "Sie hat sich selbst in diesen Schlamassel gebracht, jetzt soll sie sehen, wie sie das bezahlt. Der Kongress wird keinen Centavo für die Unverantwortlichkeit einer Abgeordneten verschwenden. Das ist eine Schande", fügte Baldetti hinzu.