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Ansteigende Selbstmordraten und ein mysteriöser Tod

Fijáte 403 vom 06. Feb. 2008, Artikel 5, Seite 5

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Ansteigende Selbstmordraten und ein mysteriöser Tod

Polizei und Staatsanwaltschaft, die zusammen mit den HotelrepräsentantInnen ein völliges Stillschweigen übten und bis zur Verkündung der offiziellen Version der Presse keinen Zugang ins Haus gewährten, gehen aufgrund von Videoaufnahmen des Hotels, auf denen Acre allein gewesen sein soll, und ZeugInnenaussagen von einem Selbstmord aus. Arce nahestehende Personen sowie die JournalistInnenvereinigung von Guatemala (VGAPGNF) und die internationale Organisation Reporter ohne Grenzen schliessen ein Fremdverschulden jedoch nicht aus und fordern eine gründliche Untersuchung. Seit 2003 und bis zuletzt hatte Arce scharfe Kritik an der Nationalen Einheit der Hoffnung (VGUNENF) und deren ProtagonistInnen geübt. In Folge dessen hatte die Ehefrau des neugewählten Präsidenten VGAlvaro ColomNF, VGSandra TorresNF, Ende Dezember Anzeige gegen Arce wegen Beleidigung und Verleumdung eingereicht. Die Verhandlung sollte in den nächsten Tagen beginnen. 2007 war ihm von der Zeitung VGLa HoraNF nach einer verbalen Auseinandersetzung mit der Abgeordneten der VGPatriotischen ParteiNF, VGRoxana BaldettiNF gekündigt worden.

Auffällig ist, dass nach den ersten Nachrichten in den wenigen Tagen nach Arces Tod die Berichterstattung mit der Kolumne von Karen Fischer ganz plötzlich aufhört. Am gleichen Tag kursierte im Internet eine E-Mail mit dem Absender "Hugo Arce" und dem Betreff: "¡YO ACUSO A MIS VICTIMARIOS! - Ich klage meine Mörder an!" Unterzeichnet von "FreundInnen von Hugo und seines Andenkens", wurde diese Nachricht wohl gemäss des Wunsches von Arce im Fall seines plötzlichen Ablebens verschickt und beinhaltet acht Dokumente im Anhang - laut E-Mail zum Teil von Arce selbst vorbereitet. Neben der Kopie von Zeitungsausschnitten über seinen Tod, sind dies die Texte von Arce über Sandra Torres und andere UNE-Leute, inklusive Colom persönlich, und schliesslich über die Tageszeitung VGPrensa LibreNF, die Arce ebenfalls ins Visier seiner Kritik genommen hatte.


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