Und der Sieger heisst...
Fijáte 397 vom 07. November 2007, Artikel 2, Seite 3
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Und der Sieger heisst...
Guatemala, 05. Nov. ... Doch wieder einmal war die zweite Wahlrunde geprägt von einer hohen Quote an Enthaltungen, die wie bei den Wahlen 2003 53% der Wahlberechtigten erreichte. Angesichts der Tatsache, dass inzwischen mehr Personen im Wahlregister eingeschrieben sind, spricht die konstante Abstinenz bei der zweiten Wahlrunde nicht gerade für eine wachsende Demokratie und die Überzeugung der Bevölkerung, auf nationaler Ebene mit der eigenen Stimme Einfluss üben zu können. Zwar wurden gleich Erklärungen wie der Regen auf dem Land und die Kälte in der Hauptstadt herangezogen, die die Wählenden von den Urnen ferngehalten haben sollen. Gleichzeitig stellte sich die Vorverlegung der Wahlen letztendlich als Flop heraus, nicht nur aufgrund des Feiertags am 1. November, der kurz vor dem Wahlwochenende lag und den viele Familien nutzen, um die Gräber ihrer Verstorbenen zu besuchen, die meist fern vom derzeitigen Wohnort und somit der Wahlurne begraben sind. Doch ohne Zweifel lässt die Wahlenthaltung die Schlussfolgerung zu, dass die Bevölkerung sich generell wenig vom Ausgang des Urnengangs versprochen hat, unabhängig, wer die Wahl gewann. Auch die nach der ersten Wahlrunde am 9. September noch einmal anziehenden Verschärfung der gegenseitigen Verunglimpfungen zwischen den beiden Kandidaten und den Parteien - Während noch im September erst ein Pérez Molina offenbar auch persönlich näher stehender Sicherheitsberater der PP und kurze Zeit später eine Parteisekretärin ermordet wurden, brachten die Rückzüge des Kampagnen-Strategen Victor Montejo dagegen verliess die Partei, was viele UNE-Mitglieder längst gefordert hatten, da sie Montejo vorwarfen, sich unloyal verhalten und der Patriotischen Partei Interna der UNE weitergegeben zu haben. Dieser wiederum beschwert sich, in der UNE schlecht behandelt worden zu sein und wirft dem Vizepräsidenten, |
Da sich inhaltlich die Programme von Colom und Pérez Molina in wesentlichen Punkten nicht unterschieden und selbst die Wahlumfragen im Vorfeld mal den einen und mal den anderen als wahrscheinlichen Sieger deklarierten, ist die Strategie des pensionierten Generals offensichtlich nicht aufgegangen, der sich, siegessicher, bereits 10 Tage vor den Wahlen aus der Öffentlichkeit zurückzog und an keinem Forum und keiner Debatte mehr teilnahm. Oder aber gerade in diesem Rückzug und somit im Ausgang der Wahlen steckt eine Strategie des Unabhängig davon wird es Álvaro Colom in den nächsten vier Jahren nicht leicht haben. Weder kann er auf einen überzeugten Rückhalt in der Bevölkerung zählen, noch - mit 52 von 158 Sitzen im Parlament, also weit von der absoluten Mehrheit entfernt - auf eine Sicherheit im Kongress. Angekündigt hat der neu gewählte Präsident zumindest schon einmal einen neuen Fiskalpakt, der zwischen Juni und September nächsten Jahres den Beginn einer Umstrukturierung des Steuersystems auszeichnen soll. Ein weiteres Versprechen beinhaltet die Modernisierung des Militärs inklusive einer Revision der Militärdoktrin und der Aufhebung des Militärgeheimnisses. Während die Patriotische Partei denunzierte, UNE-SympthisantInnen hätten am Tag der Wahlen Gutscheine für Dachwellbleche verteilt, hatte Álvaro Colom im Vorfeld bereits je einen Pakt mit der nationalen LehrerInnengewerkschaft und einem BäuerInnenzusammenschluss in |
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