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Überleben und genesen als Form des Widerstandes

Fijáte 401 vom 9. Jan. 2008, Artikel 2, Seite 1

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Überleben und genesen als Form des Widerstandes

Kommentar der Redaktion: 1984 war Yolanda Aguilar als 20jährige in Zürich zu Besuch zu Diskussionen mit Linken für eine Unterstützung der VGURNGNF.. Dies war eine der ersten Veranstaltungen des frisch gegründeten Guatemala-Komitees Zürich. 23 Jahre später steht die Referentin vor einer komplett veränderten Situation: Gab es damals viel von Kampf und Schmerz zu berichten, legt Yolande Aguilar heute das Gewicht auf viel innerem Frieden. Das ist sicher wichtig und gut und eine notwendige Voraussetzung für eine Aufarbeitung der Vergangenheit. Doch die Zeit ist nicht still gestanden in Guatemala, und die Gegenwart zeigt sich mit bis zu 19 Morden pro Tag ähnlich gewalttätig wie während des Krieges. Weil aber diese Gewalt in sogenannten Friedenszeiten stattfindet, wird ihr weder internationale Aufmerksamkeit geschenkt noch werden spezielle finanzielle Mittel zur Rehabilitation der Opfer freigestellt. Diese Gewalt wird aber die Nachkriegsgesellschaft individuell und kollektiv prägen, so dass wir unter Umständen in 23 Jahren wieder am selben Punkt stehen - mit anderen Opfern.

Yolanda Aguilar ist feministische Anthopologin. Sie arbeitete am VGREMHINF-Bericht "Guatemala - Nunca más" mit und verfasste das Kapitel über sexuelle Gewalt gegen Frauen während des Krieges. 2003 gründete sie zusammen mit anderen Frauen das Konsortium Actoras de Cambio, dessen Ziel es ist, das Schweigen zu brechen und den Frauen dazu zu verhelfen, Akteurinnen ihrer eigenen Geschichte zu werden.


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