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Besuch der US-Aussenministerin in Guatemala: Welche politischen und wirtschaftlichen Ziele verfolgen die USA in Lateinamerika?

Fijáte 461 vom 26. Mai 2010, Artikel 1, Seite 1

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Besuch der US-Aussenministerin in Guatemala: Welche politischen und wirtschaftlichen Ziele verfolgen die USA in Lateinamerika?

Gemäss Iduvina Hernández kann dies für die Länder der Region schlimme Folgen haben, da es Staatsstreiche sozusagen legitimiert und für straffrei erklärt. Des weiteren seien die ultrarechten Oligarchien in Zentralamerika gestärkt worden, deren Verbrechen der Vergangenheit bis heute ungestraft blieben. Ausserdem seien die Aussagen Clintons beleidigend, da die Staatsstreichregierung Ermordungen, Schlägereien, Massenverhaftungen und Tortur einsetzte, um ihre Macht zu erhalten und pro-demokratische Bewegungen zu unterdrücken.

VGMigration, Drogenhandel, Terrorismus und andere Dämonen

Iduvina Hernández analysierte ebenso das Thema Sicherheit und seinen Platz in der US-Agenda und erkennt keine essentiellen Veränderungen. "Ihre Hauptbefürchtung betrifft die sogenannte illegale, aus Zentralamerika kommende Einwanderung. Damit wird vom eigentlichen Problem abgelenkt, das verfolgt werden müsste: Die Netzwerke, die den Menschenhandel kontrollieren. Stattdessen werden unsere Länder in die Einwanderungspolizei der USA konvertiert."

Der Drogenhandel ist eine andere Sorge der USA. Obwohl Clinton öffentlich anerkannte, dass ein Teil des Problems die enorme Nachfrage nach VGDrogen von Seiten der nordamerikanischen Bevölkerung ist, wird weiterhin nur der Drogenhandel bekämpft. Somit wird der Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen, das heisst, die kriminellen Strukturen, die mit Transport und Handel der Drogen Richtung USA im Zusammenhang stehen, werden nicht verfolgt. Auch wird geflissentlich übersehen, dass durch die Drogenaktivitäten Gelder legalisiert werden, die aus kriminellen Aktivitäten stammen. Es wird nur der Drogenhandel bekämpft, man zielt nicht auf das VGorganisierte VerbrechenNF ab, welches institutionalisierte Strukturen besitzt, die offensichtlich ein Teil der mächtigen Wirtschaftsstrukturen der zentralamerikanischen Staaten sind, um nicht zu sagen der USA.

Auch der sogenannte "Kampf gegen den Terrorismus" ist für Hernández eine von den USA aufgezwungene Agenda. Die Organisationen der Zivilgesellschaft, die diesen Kampf unterstützen, würden dadurch die Machenschaften der eigenen Regierungen aus dem Auge verlieren.

Kontinentale Strategie

Die USA waren schon immer eine Macht auf dem amerikanischen Kontinent und besassen jahrelang die unumstrittene Hegemonie. Diese wird von einer Eindringungsstrategie begleitet, die sich z.B. in der Initiative Mérida materialisiert, wie Boris Rodríguez vom Zentrum der Amerikastudien (CEA) sagt. So wurde am 30. Juni 2008 ein Gesetz von George W. Bush erlassen, welches 162 Milliarden US-Dollar zusätzlich für Ausgaben für die VGIrak- und Afghanistankriege zur Verfügung stellt, davon 465 Millionen US-Dollar für den VGPlan Mérida für Mexiko und Zentralamerika, um mit finanzieller, technologischer und logistischer Hilfe den Drogenhandel zu stoppen. Von diesem Geld erreichten aber lediglich 65 Millionen US-Dollar Zentralamerika, die Dominikanische Republik und VGHaiti.

Saxe-Fernández erinnert daran, dass "die historische Verbindung zwischen den VGMilitärNF- und Sicherheitsprogrammen und den Investitionen grosser US-amerikanischer Monopole in Lateinamerika sich verstärkt, wenn die nördliche Macht vor einer Krise steht, wie zum Beispiel jetzt mit dem drohenden Peak Oil. Um sich vor dieser US-amerikanischen Politik zu schützen, ist es unbedingt notwendig, die Souveränität über die nationalen Territorien zu behalten. Das bedeutet, dass die Rohstoffvorkommen in nationaler Hand und unter nationaler Gerichtsbarkeit bleiben müssen. Die Gier der Firmen und die wachsende Abhängigkeit vom VGÖlNF-, Gas- und Mineralienimport sind zwei Gründe für die USA, sich in Lateinamerika auszubreiten. Dies wird durch den Antidrogen- und Antiterrorkrieg ermöglicht."

In den nächsten 20 Jahren wird die USA 31% mehr Öl und 62% mehr Erdgas benötigen, und Lateinamerika ist dabei, in Sachen Energie weltweit führend zu werden, da es grosse Reserven an Öl besitzt.


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