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Hijóle, die monatliche Kolumne von Fernando Suazo: Haiti oder - vielleicht - Guatemala

Fijáte 454 vom 17. Februar 2010, Artikel 8, Seite 5

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Hijóle, die monatliche Kolumne von Fernando Suazo: Haiti oder - vielleicht - Guatemala

Durch das VGErdbebenNF gelangte Haiti in die Nachrichten. "Man sieht uns nur, wenn wir vergraben sind", las ich in einem Comic des spanischen Humoristen El Roto, auf dem der Arm eines Opfers unter Trümmern zu sehen ist. Ebenfalls in die Nachrichten schaffen es der immense Schmerz, die auf den Strassen herumliegenden Toten, das soziale Chaos, die Gewalt unter der Bevölkerung bei der Verteilung von Hilfsgütern und - natürlich - die spektakuläre Präsenz der US-Marines.

Doch diese präparierten Nachrichten beantworten gewisse Fragen nicht: Welche sozioökonomischen und politischen Gründe führen dazu, dass dieses Desaster viel mehr als ein "natürliches" Phänomen ist? Man weiss, dass das Erdebeben in Haiti mit einer Stärke von 7 Grad auf der Richterskala bis jetzt mehr als 212'000 Tote forderte, derweil das Erdbeben von Honshu (VGJapan) vor einem halben Jahr mit derselben Stärke genau einen Toten und einen Verletzten forderte.

Welche militärischen Interessen verfolgen die USA in der Region, jetzt, da sie nicht mehr ihr Hinterhof ist? Ende des 18. Jahrhunderts war Haiti mit seinem Überfluss an VGKaffeeNF und VGZuckerNF die Perle der Antillen. Dies "rechtfertigte" den Heisshunger der Potentaten des Nordens. Ist es heute das VGÖlNF oder das VGGoldNF, welche diese blitzartige "humanitäre Invasion" der Marines erklärt?

Welche wirtschaftlichen, militärischen und politischen Vorteile erhoffen sich die USA von diesem "Schockzustand", in dem sich die Regierung und das Volk von Haiti befinden? Wollen sie das Land zu einem "assoziierten" Staat machen? Hat die Militarisierung der Gringos zum Ziel, zu verhindern, dass HaitianerInnen, die dem Elend entfliehen wollen, in die USA kommen?

Wir sprechen von Haiti, doch der "Schock" eines anderen Desasters, das mit Sicherheit auch mehr als "natürlich" ist, sollte uns dazu zwingen, zum Beispiel von Guatemala zu sprechen.


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