Grosshändler auf der Strasse
Fijáte 221 vom 25. Okt. 2000, Artikel 5, Seite 4
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Grosshändler auf der Strasse
Guatemala, 18. Oktober. Um das allmorgendliche Verkehrschaos in der Hauptstadt etwas zu beruhigen, ordnete der Bürgermeister Fritz García-Gallont ein Fahrverbot für Camions zwischen 6.30 Uhr und 8.30 Uhr auf den 26 wichtigsten Hauptstrassen an. Von diesem Verbot am meisten betroffen, sind die Grossisten, wie z.B. Gemüsehändler, die die Stadtteilmärkte mit frischer Ware versorgen oder Getränkehändler, die die Bars und Restaurants beliefern. Als weitere verkehrsberuhigende Massnahme ordnete García-Gallont an, dass der Gemüsegrosshandel nicht mehr im Terminal (grösster Busbahnhof der Hauptstadt), sondern im extra dafür gebauten Grossistenzentrum in der peripheren Zone 12 erfolgen sollte. Beide Massnahmen lösten Proteste bei den HändlerInnen und KundInnen aus. Bei einem Aufeinandertreffen der Grossisten und García-Gallont, der mit seinem Fahrzeug zufällig an einer Protestkundgebung vorbeifuhr und die Grosshändler 'zur Vernunft' bringen wollte, musste die Polizei den Bürgermeister vor der aufgebrachten Menge schützen. Dabei wurde ein Polizeifahrzeug zerstört. 26 Verhaftungen, 10 Verletzte Personen und verschiedene zerstörte Polizeifahrzeuge waren der Saldo eines Zusammenstosses zwischen der Polizei und protestierenden HändlerInnen im Terminal. KonsumentInnen der Stadtteilmärkte beklagten sich über den Mangel an Frischprodukten und Grundnahrungsmitteln. Ausserdem seien die Preise gestiegen, da die Händler jetzt grössere Strecken zurücklegen müssten, um an die Waren zu kommen. Am 13. Oktober schlossen verschiedene Märkte, darunter derjenige im Terminal, aus Protest gegen die Massnahme der Stadtregierung, ihre Pforten, . Damit erreichten die Grosshändler eine Verhandlung mit García-Gallont. Die Positionen blieben hart: die Händler forderten, den Grosshandel weiterhin im Terminal abwickeln zu können, die Gemeinde bestand darauf, dass die Camions ins Grossistenzentrum fahren, wo Inhalt und Papiere geprüft würden. Als grosses Entgegenkommen bezeichneten die Händler ihre Bereitschaft, die Versorgung der DetaillistInnen während der Nacht vorzunehmen, wenn nicht so viel Verkehr unterwegs sei. Nach oben |
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