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BäuerInnen auf der Strasse

Fijáte 221 vom 25. Okt. 2000, Artikel 2, Seite 3

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BäuerInnen auf der Strasse

Noch weiter ging die Kritik von VGDaniel PascualNF, Vertreter der CNOC: Er fordert, dass die Regierung die Ländereien und Fincas, die im Besitz der Banco del Ejército sind, zurückerlangt, ohne dafür zu bezahlen. Schliesslich sei dieses Land während des bewaffneten Konflikts auch enteignet worden, ohne dass die darauf lebenden BäuerInnen entschädigt worden seien.

Eine ganz andere Sichtweise nahmen verschiedene rechte und armeenahe Kommentatoren ein: Für Humberto Preti, ehemaliger Direktor des UnternehmerInnenverbandes (VGCACIFNF), ging die Einigung der protestierenden BäuerInnen mit der Regierung ein bisschen zu schnell. Für ihn deute dies darauf hin, dass der BäuerInnenprotest von der Regierung gesteuert worden sei, um durch eine schnelle Konsensfindung das Ansehen des Präsidenten als konziliant und volksnah zu stärken, erklärte Preti in der Kolumne einer Tageszeitung.

Dagegen wehrten sich die VertreterInnen der BäuerInnen: Es solle endlich anerkannt werden, dass die BäuerInnenbewegung stark sei und durchaus mit Erfolg Druck auf die Regierung ausüben könne, verlautbarte CNOC-Vertreter Daniel Pascual.

Die landesweite Demonstration der BäuerInnen hatte leider auch ein trauriges Nebenspiel: Im Anschluss an eine Strassenblockade im Departement VGSololáNF wurde Gregorio Saloj Panjoj, Mitglied des CUC, durch Schüsse ermordet. Laut dem Vater des Ermordeten, habe eine Gruppe Demonstrierender der Polizei den Durchlass verwehren wollen, worauf es zu Handgreiflichkeiten gekommen sei. Dabei sei sein Sohn erschossen worden.

Die Tageszeitung VGEl PeriódicoNF stellte den Fall ganz anders dar: Saloj Panjoj sei zwar Mitglied des CUC, jedoch im Anschluss an eine Demonstration gegen die Erhöhung des Strompreises in seiner Gemeinde umgebracht worden.

Die Stiftung VGRigoberta MenchúNF meldete, dass das Personal der staatlichen Menschenrechtsstelle bei ihren Untersuchungen des Tathergangs von zivilen Personen und von Polizeibeamten bedroht worden sei.


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