Wahlkampagne im Internet
Fijáte 292 vom 27. August 2003, Artikel 10, Seite 6
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Wahlkampagne im Internet
Guatemala, 17. Aug. Ein Präsidentschaftskandidat und fünf Parteien haben ihre Wahlkampagne unterdessen auch ins Internet verlegt. Ein Streifzug durch die verschiedenen Seiten lässt erahnen, auf welch niedrigem Niveau die Kampagnen geführt werden. Auch technisch sind die Präsentationen unterschiedlich. Zu den attraktiveren Web-Auftritten gehört der von Oscar Berger, Kandidat der Allianz GANA, der Informationsgehalt der Seite lässt jedoch zu wünschen übrig. Unter www.berger.com.gt finden sich sämtliche publizierten Zeitungsartikel über die Allianz und deren Aktivitäten. Die Diskurse von Berger können heruntergeladen, und in einem Chatraum nationale Themen diskutiert werden. Ein Regierungsprogramm ist nirgends zu finden, unter der Rubrik ,,Ideologie" erscheint einzig der Lebenslauf von Oscar Berger. Überhaupt fällt auf, dass die ganze Seite einzig von einer Anti-Kampagne gegen Ríos Montt lebt, eigenes hat die GANA wohl nicht zu bieten. Auf eine gut durchdachte Wahlkampagne lässt die Webseite der PAN schliessen (www.panresponde.com). Haufenweise Links lenken davon ab, dass auch die PAN über kein Regierungsprogramm verfügt. Dafür können CD's, Schlüsselanhänger und T-Shirts mit dem Logo der Partei bestellt werden. Unter der Rubrik ,,Musse und Kuriositäten" findet man nackte Frauen, die sich ,,exklusiv für die PAN" auf Sofas und Formel-1-Autos drapieren, für das weibliche Publikum gibt es einen halbnackten Muskelprotz zu bestaunen. Der Link, über den finanzielle Beiträge geleistet werden können, ist wegen ,,errores técnicos" nicht abrufbar. Einem technischen Fehler unterlegen scheint auch die Seite der FRG und Ríos Montt zu sein (www.frg.org.gt). Sie zu öffnen war schlicht unmöglich, gemäss der Tageszeitung Prensa Libre beschränkt sich aber auch dieser Internetauftritt auf die Lobhudelei ihres Kandidaten und bietet nichts an politischem Inhalt. Auf der Seite der URNG (www.urng.org.gt) erfährt die Besucherin nebst den aktuellen Nachrichten über den Präsidentschaftskandidaten Rodrigo Asturias auch einiges über die Friedensabkommen, das Foro de São Paolo und andere nationale Themen. Nach oben |
Doch auch die URNG hat auf ihrer Webseite kein Regierungsprogramm, laut Vizepräsidentschaftskandidat Pablo Ceto würden die Friedensabkommen ein solches ersetzen. In zartem Grün präsentiert sich die Unidad Nacional de la Esperanza (UNE) mit ihrem KandidatenAlvaro Colom, die einzige Partei übrigens, die ein Regierungsprogramm aufweist (www.une.org.gt). Unspektakulär bis langweilig sind die Seiten der Unión Democráctica (www.ud.org.gt) und die der Unionistas (www.unionistas.org), die bisher nur aus der Startseite besteht, auf der sich die beiden Ladinos, Ex-Präsident und Generalsekretär der Partei, Alvaro Arzú, und der Präsidentschaftskandidat Fritz García-Gallont mit ein paar Indígena-Mädchen schmücken. |
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