Transportproblem weiterhin ungelöst

Guatemala, 27. Juli. Eine erneute Krise im öffentlichen Busverkehr der Hauptstadt bahnt sich an: Die Vereinigung der städtischen Busunternehmer (AEAU) drohten mit einem weiteren Streik, falls die Regierung nicht bereit sei, ihnen solange den Busbetrieb zu subventionieren, bis eine Lösung des Transportproblems in Aussicht sei.

Die Multisektorielle Kommission, die nach den Ausschreitungen im Mai gegründet wurde, um eine umfassende Lösung des Verkehrsproblems zu suchen, gab einer privaten Firma den Auftrag, eine Studie über die Kosten des hauptstädtischen Busverkehrs zu machen. Bevor die Ergebnisse dieser Untersuchung bekannt sind, ist die Kommission nicht bereit, über eine mögliche Subventionierung zu diskutieren, erklärte Jorge Santos von der StudentInnenvereinigung (AEU).

Santos wirft der Vereinigung der Busunternehmer ausserdem vor, die Diskussion innerhalb der Multisektioriellen Kommission zu blockieren. Die Unternehmer wollten einzig über Tarife und Subventionen diskutieren und seien nicht bereit, eine längerfristige Lösung zu suchen, kritisierte er.

Ebenfalls spricht sich Santos gegen das Angebot Portillos aus, dem Busbetrieb vorübergehend eine finanzielle Unterstützung zu gewähren. Mit diesem Angebot torpediere die Regierung die Bemühungen der Kommission. Verschiedene Kongressabgeordnete sind sich einig, dass ein Eingreifen des Staates notwendig ist, um zu verhindern, dass die Busunternehmer ihre Streikdrohung wahrmachen. Als Rache bezeichnete auch der Bürgermeister Fritz García-Gallont die Streikdrohung und ordnete die Intervention der Busbetriebe an.

Auf der anderen Seite droht die Zentralamerikanische Bank für wirtschaftliche Integration (BCIE) damit, der Gemeindeverwaltung der Hauptstadt den Kredithahn zuzudrehen. Die BCIE fordert die Rückzahlung eines Kredites von 25 Millionen Quetzales (ca. 3,2 Millionen US-$), den sie der Gemeinde für den Kauf von 800 Autobussen gewährt hatte. Die Schuldner wiederum sind die Busunternehmer, die die Rückzahlung ihrer Darlehen an eine Preiserhöhung der Bustarife binden.