FREPOGUA beendet Hungerstreik
Fijáte 221 vom 25. Okt. 2000, Artikel 7, Seite 5
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FREPOGUA beendet Hungerstreik
Guatemala, 20. Oktober. Nach fünfzehn Tagen Hungerstreik konnten die Mitglieder des Zusammenschlusses der ElendsviertelbewohnerInnen (FREPOGUA) einen ersten Erfolg verbuchen: Präsident Portillo versprach, die Intervention des Guatemaltekischen Wohnungsfonds (FOGUAVI) rückgängig zu machen und offerierte Land, um die im bisherigen Verlauf seiner Regierungszeit von ihrem Wohnort vertriebenen Familien wieder anzusiedeln. Auf dieses Versprechen hin kündigte William Mazariegos, Koordinator der FREPOGUA, an, sie würden mit ihrem Hungerstreik erst aufhören, wenn abzusehen sei, dass die Regierung ihre Versprechen auch wirklich in die Tat umsetze. Mit der Aufhebung der Intervention des FOGUAVI entsprach die Regierung auch einem Antrag zur Ungültigkeitserklärung dieser Massnahme seitens der Allianz Neue Nation (ANN). Die ANN kritisierte, dass diejenigen, die die Intervention leiteten, Angestellte des Bankiers Alvarado Macdonald seien, des sich bereits auf Kosten des FOGUAVI bereichert habe. Am 18. Oktober unterschrieben die VertreterInnen von FREPOGUA und Präsident Portillo ein Abkommen, in dem sich die Regierung zu konkreten Handlungen verpflichtet, worauf der unterdessen 24-tätige Hungerstreik abgebrochen wurde. Die Regierung verpflichtete zum Kauf der Finca El Morlón in Amatitlán, wo es kürzlich ebenfalls zu Streitigkeiten kam; zur Schaffung einer Regierungskommission für Wohnungsfragen, die sich speziell mit der Situation der an der Bahnlinie wohnenden und von dort vertriebenen Familien beschäftigt; zur Entschädigung der Mitch-Opfer und zur Legalisierung der Ländereien der vertriebenen und demobilisierten Bevölkerung. Portillo ernannte den Leiter des Sekretariats für strategische Analysen (SEA), Edgar Gutiérrez, zum Regierungsvertreter innerhalb dieser Kommission. Nach oben |
Wer die Versprechen Portillos an die ElendsviertelbewohnerInnen mit denjenigen vergleicht, die er den BäuerInnen gegeben hat, kommt zum Schluss, dass sie einander sehr ähnlich sind. So ist es denn auch nicht weiter verwunderlich, dass Portillo die Absicht äusserte, die Gelder des FOGUAVI, (den aufzulösen er schon Anfang August angekündigt hatte), auf den Landfonds (FONTIERRA) und den Friedensfonds (FONAPAZ) aufzuteilen. So könnten laut Portillo gleich zwei Probleme aufs Mal gelöst werden: Das Land- und das Wohnungsproblem. |
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